Viele Bauern sind wütend darüber, wie sorglos und teilweise auch verantwortungslos, bestimmte Banken mit dem ihnen anvertrauten Geld umgegangen sind. Das erklärte DBV-Präsident Gerd Sonnleitner heute anlässlich der Vorstellung des aktuellen Konjunkturbarometers Agrar. Es sei nicht zu übersehen, dass Spekulanten der Finanzwelt, die in den letzten zwei, drei Jahren begonnen hatten auch auf steigende oder fallende Weizenpreise zu setzen, jetzt ihr Geld abziehen. Müssen doch bei Futures an der Warenterminbörse die sogenannten Margins eingehalten werden, d. h. kurzfristiges Geld wird gebunden. Das werde jetzt benötigt und das führe zur Aufgabe offener Positionen mit der Folge sinkender Getreide- und Ölsaatenpreise, so Sonnleitner weiter. Bei Eiern und Geflügel, Fleisch und Milch sehe das etwas anders aus. Hier gibt es laut dem Präsidenten jeweils gesonderte Marktbedingungen mit festeren oder gegenwärtig leider auch schwächeren Grundtendenzen (Milch). Fakt sei, dass die vierjährige Aufwärtstendenz an den Agrarmärkten und damit auch bei unseren Betrieben nunmehr zu Ende gehe. Das sei für die Landwirte umso heftiger, da zeitgleich wichtige Kostenpositionen wie Diesel und Energie, aber auch Dünge- und Pflanzenschutzmittel extrem in die Höhe geschossen sind. Deshalb sei der DBV sehr enttäuscht, dass sich die Regierungskoalition in Berlin bisher nicht entschließen konnte, die deutsche Landwirtschaft bei der Besteuerung von Agrardiesel wenigstens halbwegs mit den Nachbarstaaten in einen Wettbewerbsgleichklang zu bringen. Das aktuelle Stimmungsbarometer zeige die Lage der Bauern. Von den Höhenflügen bis 2006/07 sei nicht sehr viel übrig geblieben. "Dennoch ist die Stimmung nicht abgestürzt", so Sonnleitner. "Die Landwirte sind aber mit Blick auf die Zukunft viel vorsichtiger geworden. Auch die Investitionsneigung ist rückläufig."
${intro}