In Zeiten von Brexit und politischen Unwägbarkeiten ist eine starke EU-Agrarpolitik wichtiger denn je, stellt der Deutsche Bauernverband heraus. Daher müssten auch nach 2020 die Agrarmittel die gleiche Höhe haben wie heute.
Als Herausforderungen macht der Verband aus, dass die EU-Landwirte nach wie vor nur einen geringen Anteil der Verbraucherpreise erhalten, ihre Einkommen lägen noch immer deutlich unter den Vergleichseinkommen. Zudem müssten die EU-Bauern strengere Auflagen erfüllen als ihre Kollegen in Nicht-EU-Staaten. Dementsprechend befürwortet eine Mehrheit der Konsultationsteilnehmer die Fortführung einer direkten Einkommensstützung für Landwirte, eine Stärkung der Position der Landwirte in der Wertschöpfungskette und eine zielgerichtete Investitionsförderung.
Die EU hatte bekanntlich vergangene Woche die Ergebnisse der EU-Umfrage zur künftigen Agrarpolitik veröffentlicht. Bestätigt sieht sich der DBV dabei in seiner langjährigen Forderung, die GAP grundsätzlich und spürbar zu vereinfachen. Komplexität und Überbürokratisierung beim Greening, zahlreiche Kontrollen und unverhältnismäßige Nachweis- und Dokumentationspflichten sind nach Angaben des DBV nur wenige Beispiele, die in der Online-Konsultation mehrheitlich als maßgebliche Hürden bei der aktuellen GAP-Umsetzung identifiziert wurden. Kritisch bewertet der DBV indes die in der Umfrage teilweise zum Ausdruck gebrachte unterschiedliche Wahrnehmung und fehlende Wertschätzung für Umwelt- und Gesellschaftsleistungen der Landwirte.
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