Der Deutsche Bauernverband (DBV) kann bei seiner Ablehnung gegenüber planwirtschaftlichen Elementen in der europäischen Milchmarktpolitik auf die Unterstützung der britischen Landwirte zählen.
Wie der DBV berichtet, wurde Mitte Mai in München bei einem Treffen mit Vertretern des britischen Bauernverbandes (NFU) eine gemeinsame Position zur Marktordnung und zum europäischen Krisenmanagement für den Milchmarkt abgestimmt.
Der britische Milchpräsident Mansel Raymondund DBV-Milchpräsident Udo Folgart seien sich darin einig, dass die Milchmenge, die ein Betrieb erzeuge, mittlerweile längst über Preis- und Marktsignale festgelegt werde. Deshalb seien planmäßig festgeschriebene Produktionsmengen heute wirtschaftlich unsinnig und gesellschaftlich nicht mehr vermittelbar.
Der Vorschlag zur Milchmengenregulierung des französischen Christdemokraten im EU-Parlament und Berichterstatter für die Marktordnungen ab 2014, Michel Dantin, werde deshalb von beiden berufsständischen Organisationen abgelehnt, betonte der DBV. Stattdessen müsste mit verschiedenen Maßnahmen die Stellung der Bauern im Markt gestärkt werden.
Laut Bauernverband informierten sich die britischen Milchbauern über das hiesige System der Bündelung von Milch in Erzeugerorganisationen und deren Vereinigungen. Dieses werde in England bislang nicht praktiziert. Die englischen Milcherzeuger hätten über ihre ersten Erfahrungen mit dem im letzten Herbst verhandelten „Code of best contractual relationships” berichtet, also wie Verträge in der Produktions- und Vermarktungskette zum Vorteil aller beteiligten Märkte ausgestaltet werden könnten.
Folgart bewertete die Gespräche mit den englischen und zuvor mit den französischen Milchbauern dem DBV zufolge als sehr konstruktiv und für die künftige Milchmarktpolitik aufschlussreich und zukunftsweisend. Der europäische Erfahrungsaustausch über eine starke Marktstellung in der Produktions- und Vermarktungskette müsse beibehalten und fortgesetzt werden. (AgE/ad)
DBV-Papier zum Tag der Milch:
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