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Der Bio-Milchmarkt ist bisher abgekoppelt

Während in Berlin Landwirtschaftsminister Horst Seehofer einen nationalen "Milchgipfel" einberufen will und in den Supermärkten streikbedingt die Kühlregale leer zu bleiben drohen, rollen bei der Molkerei Söbbeke im Münsterland wie immer die Lastwagen vom Hof.

Lesezeit: 3 Minuten

"Unsere Bauern sind zufrieden mit dem Milchpreis, den wir bezahlen", sagt Andreas Nissen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Der Grund: Söbbeke verarbeitet nur Biomilch und selbst in der hochregulierten Milchwirtschaft wirken eben noch die Marktkräfte. Der Preis für konventionell erzeugte Milch bricht ein, weil zu viel angeboten und zu wenig nachgefragt wird. Der Preis für Biomilch ist stabil, weil immer mehr Deutsche Biolebensmittel kaufen und die Landwirte kaum nachkommen mit dem Liefern. Und deshalb sei die Situation in vielen Biomolkereien trotz des heftigen Milchstreits vergleichsweise entspannt, heißt es in der Branche. Ein Versorgungsengpass in den Bioläden droht bisher nicht. 50 Cent je Liter angelieferter Milch zahlt Söbbeke seinen Bauern zur Zeit - fast die Hälfte mehr als konventionell wirtschaftende Landwirte erzielen können. Es ist ein neues Phänomen: Lange Zeit haben sich die Preise für konventionelle Milch und Biomilch weitgehend parallel entwickelt. "In den letzten Monaten haben wir uns mit unseren Preisen abkoppeln können", sagt dazu Thomas Dosch, Präsident von Bioland.


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"Alle in der Lebensmittelbranche wollen mit dem Attribut ,Bio' werben, aber das Angebot ist knapp". Und so ist der Erzeugerpreis für konventionelle Milch seit dem Spätherbst bei steigenden Produktionskosten um gut 20 % gefallen, im Biolager dagegen praktisch gar nicht (Siehe Grafik). Allerdings profitieren vom Bio-Bonus nur rund 5 % der knapp 400 000 landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland.


Die sich immer weiter öffnende Preisschere zwischen Bio und Nicht-Bio macht allerdings mittlerweile auch den Ökobauern selbst Sorgen. "Bei unseren Mitgliedern gibt es Bedenken, dass wir uns dem Preisverfall im Milchmarkt nicht auf Dauer entziehen können", sagt Bioland-Chef Dosch. Wenn der Preisunterschied im Kühlregal zu groß wird - so die Befürchtung - lassen wieder mehr Kunden die Biomilch-Tüte stehen, auch wenn ihr Preis absolut nicht steigt. Von Dauer werde die Preisstabilität in der ökologischen Milchwirtschaft deshalb nicht sein, warnen Skeptiker bereits. Erste Versuche von Biomolkereien, niedrigere Preise durchzusetzen, gibt es bereits, so die FAZ. Streikbrecher wollen die Biobauern aber jetzt nicht sein. Vor allem in Süddeutschland haben sich deshalb auch Biolandwirte dem Streik der Milchbauern angeschlossen. Aufgeheizt ist die Stimmung in den Dörfern und deshalb auch heikel für die Biobauern. Einerseits geht es ihnen bislang besser als den Kollegen, andererseits wollen sie damit nicht auftrumpfen.


Am Dienstag berichteten wir bereits über die Bio-Molkerei Upländer. Auch hier bekommen die Landwirte 50 Cent, verzichten aber aus Solidarität auf einen Teil ihres Einkommens und liefern keine Milch aus. Mehr dazu hier: Upländer Molkerei: Kein Streik, aber freiwilliger Einkommensverzicht

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