Der Deutsche Tierschutzbund prangert erneut die Tiertransporte an. Fahrzeiten von beispielsweise mehrmals bis zu 29 Stunden in extremer Enge und bei drückender Hitze oder Kälte sowie verletzungsbedingte Schmerzen seien gang und gäbe. Selbst tragende Tiere gelangten in den Transport – teilweise hochträchtig, so der Verein am 1. Juli. Der Tierschutzbund mahnt die Politik, endlich zu handeln. Die unzureichenden Bestimmungen würden aus Sicht der Tierschützer nach wie vor zu wenig kontrolliert, Verstöße oft nicht konsequent genug geahndet.
„Wir brauchen einen verantwortungsvolleren Umgang beim Transport landwirtschaftlich genutzter Tiere“, sagt Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. „Die Politik muss endlich handeln und die katastrophalen Zustände, die oftmals bei den Transporten herrschen, konsequent ahnden.“ Die Tierschützer fordern deshalb häufigere und strengere Kontrollen, eine möglichst einheitliche Sanktionierung von Verstößen und eine Verbesserung der aus Tierschutzsicht bisher nicht ausreichenden gesetzlichen Vorgaben. Jährlich würden über 360 Millionen Schweine, Rinder, Schafe und Ziegen und vier Milliarden Stück Geflügel in der EU allein zum Schlachten transportiert.
Insbesondere in den warmen Sommermonaten sei es für die Tiere wichtig, dass die Transporter fachgerecht ausgestattet sind. Dazu gehören eine ausreichende Versorgung mit geeigneten Tränken sowie eine funktionierende Lüftung. Auch die Ladedichte sollte aufgrund der höheren Temperaturen reduziert werden. Trotz entsprechender Vorgaben werden bei Kontrollen allerdings immer wieder zahlreiche Missstände aufgedeckt: Das Überschreiten der zulässigen Ladedichte, defekte Lüftungen oder eine fehlende Wasserversorgunggehören zu den häufigsten Mängeln.
Auch Ruhe- oder Melkzeiten werden laut den Tierschützern meist unzureichend oder überhaupt nicht eingehalten. Oftmals seien die Tiere gar nicht transportfähig, würden unter Verletzungen oder Lahmheiten leiden. Nur durch intensivere Kontrollen und einheitliche effiziente Sanktionierungsmöglichkeiten durch Polizei und Veterinärbehörden könnten solche Missstände reduziert werden, heißt es.