Die Umverteilung der EU-Agrargelder zwischen den Mitgliedstaaten ab 2014 sollte nicht nur die Direktzahlungen berücksichtigen, sondern auch die ländliche Entwicklung. Das fordert der irische Landwirtschaftsminister Simon Coveney, der im ersten Halbjahr 2013 die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Coveneys Wort hat deshalb Gewicht, denn wahrscheinlich werden die Eckpunkte der Agrarreform unter seinem Vorsitz abgeschlossen.
Coveney hält die bislang nur vage formulierten Ideen der Europäischen Kommission über „objektive Kriterien“ zur Umverteilung der Zweite-Säule-Mittel für nicht zielführend. Vor Journalisten bezweifelte er, dass es gelingen werde, Kriterien zu finden, mit denen alle 27 Mitgliedstaaten einverstanden wären. Die EU sei von Finnland bis Zypern einfach zu unterschiedlich. Die gemeinsame Angleichung von Erster und Zweiter Säule zwischen den EU-Ländern anhand einer prozentualen Umverteilung sei nicht perfekt, aber die pragmatischste und einfachste Lösung.
Bekanntlich schlägt die Kommission für die Direktbeihilfen vor, jenen Mitgliedstaaten, die überdurchschnittlich viele Durchschnittszahlungen pro Hektar erhalten, etwas wegzunehmen, um die Schlusslichter, insbesondere das Baltikum, näher ans EU-Mittel heranzuführen. (AgE)