Unterschiedliche Positionen zum Tierschutz diskutierten die Teilnehmer auf dem Forum zur Veredelungswirtschaft des Deutschen Bauerntages in Berlin. Dr. Werner Zwingmann vom BMELV sprach sich für den "Tierschutz-TÜV" aus. Er sieht darin ein richtiges Instrument für eine bessere Tierhaltung. Die Vertreter der Landwirtschaft teilten diese Ansicht nicht.
WLV-Präsident Franz-Josef Möllers wandte sich entschieden gegen übertriebene Tierschutzstandards. Er verwies auf die geltenden Vorschriften, die die deutschen Landwirte zu beachten hätten. Diese seien im internationalen Vergleich ohnehin sehr scharf.
Prof. Dr. Josef Kamphues von der Tierärztlichen Hochschule Hannover kritisierte die altertümlich-idealisierende Vorstellung vieler Verbraucher von der Tierhaltung. Die Entfremdung der Menschen von der Landwirtschaft sei ein Grund für die heutigen Probleme.
Den Unmut vieler Zuhörer zog der Geschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, Thomas Schröder auf sich. Er hatte in seinem Vortrag für ein Verbot der Kleingruppenhaltung von Legehennen, für den "Tierschutz-TÜV" und für die Betäubungspflicht bei der Ferkelkastration ausgesprochen.