Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat die Einführung von Nachhaltigkeitskonzepten in der Lebensmittelwirtschaft begrüßt, gleichzeitig jedoch davor gewarnt, die derzeit in diesem Bereich geführte Nachhaltigkeitsdiskussion zu emotionalisieren.
„Nachhaltigkeitsprogramme, die zur Erhöhung der Produktionskosten führen, kann es nicht zum Nulltarif geben“, erklärte DRV-Generalsekretär Dr. Henning Ehlers in einer Pressemitteilung. Aufgrund der Komplexität und Vielfalt der Produktionsprozesse in der Lebens- und Futtermittelwirtschaft sei für die erfolgreiche Entwicklung eines Nachhaltigkeitskonzepts die Einbeziehung der gesamten Wertschöpfungskette erforderlich. Jedoch dürften Nachhaltigkeitsstrategien keinesfalls dazu führen, dass bestimmte Produktionsweisen oder der Einsatz bestimmter Produktionsmittel ohne eine sachgerechte Begründung komplett abgelehnt würden.
Nach Angaben von Ehlers unterstützt der DRV beispielsweise Initiativen zur nachhaltigen Verbesserung der Produktion regionaler Futterrohstoffe. Diese könnten als Ergänzung, auf absehbare Zeit jedoch nicht als Ersatz für Futterimporte aus Drittländern dienen.
Der DRV-Generalsekretär machte deutlich, dass eine Umkehr der globalen Handelsströme illusorisch sei. Deshalb könne man nur davor warnen, die derzeit insbesondere im Bereich der Lebensmittelwirtschaft geführte Nachhaltigkeitsdiskussion zu emotionalisieren. (AgE)
Politik hält mit Märkten nicht Schritt (23.7.2012)