Deutschlands Ernährungswirtschaft hat ihre Umsätze im ersten Halbjahr insgesamt nur marginal steigern können. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte, erhöhte sich der Branchenumsatz von Januar bis Juni 2010 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,5 % auf 73,5 Mrd. Euro. Wachstumsmotor war das Exportgeschäft, das um 8,5 % auf 19,7 Mrd. Euro zulegte. Dabei fielen im Juni der Umsatzzuwachs mit 4,6 % und das Exportplus mit 15,9 % überdurchschnittlich aus.
Die BVE weist in ihrem jüngsten Konjunkturbericht darauf hin, dass die aktuellen Ernteschätzungen für wichtige landwirtschaftliche Rohstoffe geringer ausgefallen seien als im Vorjahr und Spekulanten in einzelnen Märkten wie Kakao und Weizen für drastische Preisanstiege gesorgt hätten. Laut dem Rohstoffpreisindex des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) hätten die Preise für Lebensmittelrohstoffe im Juli 2010 um durchschnittlich 15 % höher gelegen als noch im März dieses Jahres. Die Auswirkungen auf die Verbraucherpreise seien derzeit noch nicht abzusehen, so die BVE.
Der harte Preiswettbewerb im Lebensmittelmarkt habe bisher stets dafür gesorgt, dass die deutschen Verbraucher Lebensmittel weitaus günstiger als in anderen EU-Ländern hätten einkaufen können. Im ersten Halbjahr 2010 gaben die Herstellerpreise der deutschen Ernährungsindustrie laut Angaben der BVE um 1,2 % nach. Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel einschließlich alkoholfreier Getränke zogen im Mittel um 0,1 % an.
vgl.: Lebensmittelpreise weltweit gestiegen (3.9.2010) Agrarexport wieder auf Höhenflug (27.8.2010)