Die Unternehmen der Ernährungswirtschaft in Deutschland mussten im vergangenen Oktober Einbußen bei den Erlösen hinnehmen. Wie die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) mitteilte, belief sich der Umsatz der Branche auf insgesamt 14,902 Mrd Euro; das waren 4,5 % weniger als im September. Real verringerten sich die Erlöse um 2,8 %.
Als einen Grund für die rückläufige Entwicklung nannte die BVE eine leichte Abnahme der Produktionsleistung. Der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex habe im Berichtsmonat 0,8 % unter dem Vorjahresniveau gelegen. Hinzu gekommen seien weiter fallende Verkaufspreise im In- und Ausland. Die Lebensmittelexporte seien im Oktober gegenüber dem Vormonat um 3,1 % auf 4,780 Mrd Euro gesunken, berichtete die BLL. Das schwache Auslandsgeschäft drücke empfindlich die Wachstumsperspektiven der Unternehmen.
Wie das PwC-Exportbarometer Dezember 2014 zeige, habe sich das Exportklima in der Branche deutlich verschlechtert. Noch stärker als die Beurteilungen zur aktuellen Geschäftslage seien die Erwartungen an das Auslandgeschäft in den nächsten sechs Monaten gesunken. Hauptgrund dafür sei der laut Einschätzung der Unternehmen gestiegene Wettbewerbsdruck durch die Konkurrenz aus dem Ausland.
Das Gesamtergebnis der Branche werde darüber hinaus durch den hohen Kostendruck belastet, so die Bundesvereinigung. Im vorigen November sei es an den Agrarrohstoffmärkten mehrheitlich zu einem Preisanstieg gekommen. Der HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel habe sich gegenüber dem Vormonat um 3,5 % erhöht; gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreswert betrage das Plus 7,3 %. Die Preise an den Agrarrohstoffmärkten lägen nach wie vor auf hohem Niveau und forderten das Kostenmanagement in der Lebensmittelherstellung heraus.
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