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"Es wird keine private Mengensteuerung geben"

Die Milchwirtschaft ist sich einig, der Milchquote keine brancheneigene Maßnahmen zur Mengenbegrenzung folgen zu lassen. Das wurde bei einer Podiumsdiskussion des Interessenverbandes Milcherzeuger (IVM) und der DLG in Berlin deutlich.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Milchwirtschaft ist sich einig, der Milchquote keine brancheneigene Maßnahmen zur Mengenbegrenzung folgen zu lassen. Das wurde bei einer Podiumsdiskussion des Interessenverbandes Milcherzeuger (IVM) und der DLG in Berlin deutlich. Häufig werde die falsche Erwartung vertreten, dass mit zukünftigen Lieferverträgen statt einer staatlichen eine private Milchmengensteuerung des Gesamtmarktes erfolgen kann, sagte Dr. Holger Thiele vom Informations- und Forschungszentrum für Ernährungswirtschaft (ife) vor gut 150 Teilnehmern. Heinrich Schmidt vom Deutschen Raiffeisen-Verband (DRV) stellte klar, dass von den Genossenschaften nach Auslaufen der Milchquote keine Lösungsansätze mit einer Mengensteuerung oder -begrenzung für den Gesamtmarkt dargestellt werden können. Hans Holtorf von der Frischli Milchwerke GmbH betonte, dass es eine "Molkereiquote nicht geben kann und wird". Allerdings sei eine verstärkte Mengenplanung in Vorbereitung, um einen besseren Saisonausgleich zu gewährleisten.


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Der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft Milchquelle Chemnitz, Gerhard Opitz, könnte sich vorstellen, Milchauszahlungspreise künftig "bottom up" zu verhandeln und die Wettbewerbssituation der Milcherzeuger zu verbessern, wenn die Kalkulation und das Angebot der Erzeuger von den Milchkäufern anerkannt und als Verhandlungsposition gegenüber dem Lebensmitteleinzelhandel durchgesetzt würde. Das bestehende System würde damit gleichsam "vom Kopf auf die Füße" gestellt.


DLG-Vorstandsmitglied René Döbelt wies darauf hin, dass die Milcherzeuger neben ihrem Produktionsrisiko auch den größten Teil des Preisrisikos tragen müssten. Die Etablierung eines Terminmarktes für Milchprodukte könnte dazu dienen, Preise im Voraus abzusichern, bei den Milcherzeugern im Verkauf und bei den Molkereien im Rohstoffeinkauf. Ein intransparenter Spotmarkt, wie er derzeit existiere, diene weder Erzeugern noch Verarbeitern. Unterstützung bekam er für diesen Vorschlag von Dr. Uwe Steffin vom Berliner Büro für Marktanalyse und Risikomanagement (agriskom). Terminmärkte, an denen Rohmilch oder auch "Eckprodukte" wie Butter und Magermilchpulver gehandelt würden, schafften erst die Voraussetzung für die Etablierung neuartiger Milchverträge, argumentierte der Unternehmensberater. So könnte künftig der Börsenpreis als Referenzpreis für Milch dienen, von dem die monatlichen Auszahlungspreise der Molkereien abgeleitet würden - analog zum Weizenmarkt, wo der Leitpreis sich an der Pariser Matif nach Angebot und Nachfrage bilde. Ein börsengestützter Referenzpreis am Milchmarkt würde langfristige Lieferbeziehungen zwischen Erzeuger und Lieferant ermöglichen, da Diskussionen über den "richtigen" Preis der Vergangenheit angehörten.


Terminbörsen für Milchprodukte hätten noch einen weiteren Vorteil, argumentierte Steffin. Milcherzeuger könnten das in volatilen Märkten bestehende Preisänderungsrisiko über die Börse transferieren, indem Vorverkäufe auf Termin getätigt würden, wenn kostendeckende Preise aufgerufen würden. Das Warentermingeschäft werde als "Dach" auf das vertraglich zwischen Lieferant und Molkerei vereinbarte Liefergeschäft aufgesetzt. Der Terminverkauf sei dabei lediglich eine Finanztransaktion, bei der keine Milch physisch bewegt werde und von dem daher auch die Lieferbeziehung zur Molkerei nicht berührt sei.

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