Bayern und Baden-Württemberg treten für eine starke, mit ungeschmälerten Finanzmitteln ausgestattete EU-Agrarpolitik nach 2013 ein. Das haben der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner und sein baden-württembergischer Amtskollege Peter Hauk bei einer gemeinsamen Kabinettssitzung der beiden Länder vergangene Woche in München bekräftigt. Das europäische Modell einer multifunktionalen Landwirtschaft, die hochwertige Lebensmittel und nachwachsende Rohstoffe erzeuge und gleichzeitig vielfältige Leistungen für die Gesellschaft erbringe, habe sich bewährt, so die beiden Minister. Auch künftig sei es notwendig, solche Leistungen angemessen zu honorieren, denn: "Zukunftsfähige bäuerliche Betriebe sind das Fundament für vitale ländliche Räume und eine intakte, attraktive Kulturlandschaft."
Brunner und Hauk lehnen deshalb die von Staaten wie Großbritannien und Schweden verfolgte Kürzung des Agrarbudgets ebenso ab wie die von den neuen Mitgliedstaaten angestrebte Nivellierung innerhalb der EU. Beides würde die bäuerliche Landwirtschaft in Deutschland und vielen Teilen Europas ernsthaft gefährden, warnen sie. Bei der Weiterentwicklung der EU-Agrarpolitik darf laut Brunner und Hauk an der bewährten Struktur aus zwei tragenden Säulen nicht gerüttelt werden. Die Erste mit den Direktzahlungen werde sich noch stärker an den erbrachten Leistungen der Landwirte für die Gesellschaft orientieren müssen. Die Zweite Säule gelte es als wichtiges Instrument einer integrierten Agrar-, Umwelt- und Strukturpolitik zu erhalten. Einig sind sich Bayern und Baden-Württemberg, dass den Regionen dabei noch mehr Spielräume zur Verfügung stehen müssen: "Nur so können wir gewachsenen Strukturen in den einzelnen Regionen gerecht werden."