Die EU-Kommission will die ersten Erfahrungen mit dem Greening bilanzieren. Dafür hat sie eine Umfrage gestartet. Die Ergebnisse fließen in die Halbzeitbewertung der EU-Agrarreform ein.
Die EU will wissen, wie Landwirte und Verwaltung mit dem Greening zurechtkommen. Noch bis zum 8. März 2016 gibt es die Möglichkeit, dazu einen Online Fragebogen der EU-Kommission auszufüllen. An der Befragung können sich Landwirte beteiligen. Die Umfrage ist eine Vorbereitung der EU-Kommission auf die Halbzeitbewertung der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP), die im Jahr 2017 ansteht. Bereits mit dem Beschluss der EU-Agrarreform im Jahr 2013 hatte sich die EU die Möglichkeit offen gelassen, etwa bei den ökologischen Vorrangflächen oder auch bei der Mittelverteilung zwischen Direktzahlungen und Agrarumweltprogrammen noch einmal nach zu justieren.
Vereinfachungsmöglichkeiten werden gesucht
„Es sollen Meinungen zu den Erfahrungen mit der Anwendung der Ökologisierungsverpflichtungen im Rahmen des GAP-Direktzahlungssystems eingeholt werden“, umschreibt die Generaldirektion Landwirtschaft selbst das Ziel der Befragung. Von besonderem Interesse sind laut der EU-Kommission Stellungnahmen zur Umsetzung der Ökologisierung sowie zu den verschiedenen Möglichkeiten, die Ökologisierungsregelung zu vereinfachen. Außerdem erwartet die Kommission von der Befragung Aussagen zu den Auswirkungen der Ökologisierung.
Grundlage für Weiterentwicklung der GAP
Nach Ende der Befragung will die Kommission die Beiträge analysieren. Danach soll ermittelt werden, wie sich der Verwaltungsaufwand für die Landwirte und die nationalen Behörden verringern lasse und ob einige der Ökologiesierungsverpflichtungen geändert werden müssten. Das Ganze soll jedoch laut der Generaldirektion Landwirtschaft so ablaufen, dass „die Umweltziele der Ökologisierung und die wirtschaftliche Haushaltsführung im Rahmen der GAP“ nicht gefährdet werde.
Jahr ruft zum Teilnehmen auf
Der EU-Abgeordnete Peter Jahr ruft Landwirte dazu auf, ihre Sicht aus der Praxis dort einzubringen. Der Online Fragebogen biete eine gute Möglichkeit die Probleme mit dem Greening aufzuzeigen, so Jahr. Das sollten Landwirte aus seiner Sicht unbedingt nutzen. Der CDU-Politiker aus Sachsen hatte bereits im Herbst 2015 erste Vorschläge zur Veränderung des Greening formuliert. Er plädiert dafür das Greening von den Direktzahlungen in die zweite Säule zu den Agrarumweltprogrammen zu verschieben.
Zum Online Fragebogen geht es hier:
Hintergrund:
Jahr fordert Neuausrichtung der EU-Agrarpolitik (6.10.2015)