Die aktuelle Krise an den Finanzmärkten und die Abschwächung der Konjunktur treffen auch die deutsche Ernährungsindustrie. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) erwartet nun eine weitere Verunsicherung der Verbraucher, die sich in hoher Preissensibilität und Kaufzurückhaltung bei Lebensmitteln ausdrücken könnte.
Die Krise an den Finanzmärkten habe zudem ein Abziehen von Finanzmitteln aus den Agrarrohstoffmärkten zur Folge. Dies und die Erwartung guter Ernten hätten bei einigen wichtigen Rohstoffen zu einem Preisrückgang an den internationalen Rohstoffbörsen geführt. Die langfristigen Preistreiber im Agrarrohstoffmarkt wie das weltweite Bevölkerungswachstum und veränderte Verzehrgewohnheiten in Schwellenländern dürften die Preise allerdings mittelfristig auch weiterhin auf einem hohen Niveau halten, so die BVE.
Sonnleitner: Folgen für die Agrarbranche nicht gravierend
DBV-Präsident Gerd Sonnleitner erwartet hingegen, dass sich die Auswirkungen auf die Nahrungsmittelmärkte wahrscheinlich in Grenzen halten werden. Während Verbraucher den Kauf von Konsumgütern wie Autos aufschieben könnten, bleibe die Nachfrage nach Lebensmitteln insgesamt stabil, erklärte der DBV-Präsident. Gleichzeitig sagte er jedoch, dass es zu Absatzproblemen bei hochpreisigen Lebensmitteln kommen könne. Allerdings gehe der vierjährige Aufwärtstrend an den Agrarmärkten jetzt zu Ende.