Die Partei der Freien Wähler in Bayern will die heimischen Schäfer bei ihrem Anliegen unterstützen, mehr Akzeptanz und bessere Rahmenbedingungen für den Berufsstand zu verwirklichen. „Unsere Schäfereibetriebe sind ein traditioneller Bestandteil der bayerischen Landwirtschaft, erfahren aber keinerlei Anerkennung", kritisierte die agrarpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion der Freien Wähler, Ulrike Müller, bei einem Treffen mit Vertretern von Branchenverbänden.
Müller unterstrich den Beitrag der Schäfer für den Erhalt der einzigartigen bayerischen Kulturlandschaft und die pflanzliche Artenvielfalt. Gleichzeitig lobte sie die Bedeutung der Schäferei als bayerisches Kulturgut mit jahrtausendelanger Tradition.
Verärgert zeigte sich die Abgeordnete über die praktischen und bürokratischen Hürden in der bayerischen Schafhaltung und forderte Landwirtschaftsminister Helmut Brunner auf, die Probleme der Schäfer endlich ernst zu nehmen. Diese liegen nach Aussagen des Vorsitzenden der Vereinigung Schwäbischer Schafhalter, Josef Hartel, zum Beispiel darin, dass beweidete Photovoltaikanlagen nicht als Futterflächen anerkannt würden, obwohl diese als Lebensraum für die Tiere dienten.
Der Geschäftsführer des Landesverbandes Bayerischer Schafhalter, René Gomringer, macht sich dafür stark, Themen der Schaf- und Lämmererzeugung stärker in den Lehrplänen der bayerischen Landwirtschaftsschulen zu berücksichtigen, was die Akzeptanz und das auskömmliche Miteinander zwischen Schäferei und Landwirtschaft verbessern würde. Auf Ablehnung stießen bei den Berufsverbänden die Greeningpläne der EU-Kommission; die Schäfer sehen durch den Verlust von Flächen die traditionelle Schafbeweidung bedroht. (AgE)
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