Die Geflügelwirtschaft fordert bundesweit einheitliche Regelungen für die Tierhaltung. Sie reiht sich damit ein in die Appelle an das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL), bald eine Nationale Nutztierstrategie zu erarbeiten. Signale dafür werden von der heute beginnenden Agrarministerkonferenz in Hannover erwartet.
Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG) siehe eine „Dringlichkeit“ für eine Nationalen Nutztierstrategie mit bundesweit einheitlichen Regelungen für die Tierhaltung. „Den unseligen Wettlauf zwischen den einzelnen Bundesländern wollen wir schnellstmöglich beendet sehen“, sagte ZDG-Präsident Friedrich-Otto Ripke zum Start der Agrarministerkonferenz von Bund und Ländern heute in Hannover. Die Minister von Bund und Ländern sollten sich zum Wohl von Tieren und Tierhaltern auf eine abgestimmte, schrittweise Vorgehensweise einigen, so Ripke weiter.
Er warnte die Agrarminister vor einem Überbietungswettbewerb mit einer Flut an Auflagen, dass sei für die Betriebe kontraproduktiv, so Ripke. Unternehmerische Entscheidungen bräuchten in der Landwirtschaft Planungssicherheit für einen Zeitkorridor von mindestens zehn Jahren. Das Investieren in ein Mehr an Tierwohl müsse sich nachhaltig lohnen. Er hoffe, dass die Agrarministerkonferenz dafür ein konstruktives, zukunftsgewandtes Signal aussenden werde.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat noch für dieses Frühjahr die Vorlage für Eckpunkte einer Nationalen Nutztierstrategie angekündigt. Diese will das BMEL dann mit den Ländern und Verbänden diskutieren. Im Ministerium hat Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt dafür Anfang des Jahres eine neue Stabstelle „Nutztierhaltungsstrategie“ geschaffen.
Die Länder haben in einem Bundesratsbeschluss Mitte Februar die Bundesregierung offiziell aufgefordert, eine nationale Nutztierstrategie vorzulegen. Bindend ist diese Entschließung für das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) nicht. Druck übt bei dem Thema vor allem das Land Niedersachsen aus. Dort hat sich ein überparteiliches Bündnis aus dem niedersächsischen Agrarminister Christian Meyer (Grüne) und seinen Amtsvorgängern Gert Lindemann (CDU) und Uwe Bartels (SPD) gebildet, die dem BMEL die Übernahme des Niedersächsischen Tierschutzplanes als Basis für die Nutztierstrategie unterbreiten.