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Geschäftserwartungen im Mittelstand merklich eingetrübt

Die Stimmung im Mittelstand hat sich gegenüber dem Frühjahr merklich eingetrübt. Dies liegt insbesondere an den Geschäftserwartungen, die im Vergleich zur Frühjahrsumfrage deutlich nachgegeben haben und mittlerweile wieder ungefähr auf dem Vorjahresniveau liegen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von 1.307 Firmen.

Lesezeit: 4 Minuten

Die Stimmung im Mittelstand hat sich gegenüber dem Frühjahr merklich eingetrübt. Dies liegt insbesondere an den Geschäftserwartungen, die im Vergleich zur Frühjahrsumfrage deutlich nachgegeben haben und mittlerweile wieder ungefähr auf dem Vorjahresniveau liegen. Das ist das Ergebnis einer telefonischen Befragung von 1.307 Unternehmen im Rahmen der Mittelstandsumfrage des WGZ-Bank.

 

Offenbar kann sich auch der Mittelstand der nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik nicht entziehen, so das Urteil nach Auswertung der Daten. Angesichts der Stimmungseintrübung fallen auch die Investitionsabsichten und Beschäftigungserwartungen nicht mehr ganz so optimistisch aus wie im Frühjahr.


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Gleichwohl setzt ein Großteil der mittelständischen Unternehmen, die ihre im Frühjahr angekündigte Personaloffensive umgesetzt haben, die expansive Personalplanung fort. In den kommenden sechs Monaten will jeder fünfte Mittelständler Personal einstellen. Wenngleich das Auslandsengagement nach zwei Jahren des kontinuierlichen Ausbaus zuletzt leicht rückläufig war, besitzt das Geschäft außerhalb des Heimatmarktes weiterhin eine hohe strategische Bedeutung für mittelständische Unternehmen.


Die weltweit gut diversifizierten Auslandsaktivitäten vermindern die Anfälligkeit gegenüber regionalen Schwächephasen. So haben etwa Russland, Mittel- und Osteuropa sowie China an Bedeutung für den Mittelstand verloren, während das Interesse an Nordamerika zugenommen hat. Die Robustheit des deutschen Mittelstands äußert sich zudem in der weiterhin ausgezeichneten Kapitalisierung und der guten Bilanzqualität. So sind die Eigenkapitalquoten nach der letzten Erhebung erneut gestiegen und erreichen ein Rekordniveau von durchschnittlich 26,6 %.


Geschäftslage gut bis auf die Agrarbranche


Wenngleich der deutsche Mittelstand seine aktuelle Lage etwas schwächer einschätzt als im Frühjahr, ist er insgesamt auch in diesem Herbst überaus zufrieden mit seinen Geschäften. So beurteilen 84 % der 1.307 befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit sehr gut oder gut, während nur knapp 16 % eine negative Bewertung abgeben. Damit liegt der Saldo aus positiven und negativen Einschätzungen immer noch weit über dem langjährigen Durchschnittswert von 39,6 Punkten.


Vom gut laufenden privaten Konsum profitieren vor allem die Unternehmen im Dienstleistungs- und im Ernährungsgewerbe, die gegen den allgemeinen Trend besser abschneiden als im Frühjahr. Besonders negativ ist die Lageeinschätzung dagegen in der Agrarwirtschaft, die unter den Auswirkungen des russischen Embargos für Lebensmittel leidet. Auch der Metall-, Automobil- und Maschinenbau bewertet seine Geschäftslage vergleichsweise schwach. Neben der nachlassenden Auslandsnachfrage könnten sich hier die Auswirkungen der Abgasdebatte bemerkbar machen.


Geschäftserwartungen brechen ein


Die Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate sind im Mittelstand auf einen Antwortsaldo von 16,9 Punkten und damit unter den langjährigen Durchschnittswert von 22,9 Punkten gefallen. Der Einbruch betrifft alle Unternehmensgrößen und fast alle Branchen.


Angesichts der gesunkenen Geschäftserwartungen sind die mittelständischen Unternehmen nicht mehr ganz so investitionsfreudig wie im Frühjahr. Gleichwohl wollen weiterhin nahezu 78 % der befragten Mittelständler – also deutlich mehr als der langjährige Durchschnitt von rund 71 % – in den nächsten sechs Monaten in ihre Unternehmen investieren. Allerdings dienen die Investitionen weniger dem Ausbau der vorhandenen Kapazitäten als vielmehr deren Erhalt.


Die umfangreichsten Investitionen planen neben dem Ernährungsgewerbe besonders die Chemieunternehmen, von denen fast 90 % im nächsten halben Jahr investieren wollen. Rückläufig ist die Investitionsneigung dagegen u.a. in der Landwirtschaft, im Handel, im Bau und im Dienstleistungsgewerbe. Entsprechend gering (23 %) ist nach wie vor der Finanzierungsbedarf der mittelständischen Unternehmen, was im Wesentlichen daran liegt, dass sich ein wachsender Teil – mittlerweile sind es bereits 73 % – aus dem eigenen Cash-Flow finanziert. Immerhin ist der Finanzierungsbedarf aber zum zweiten Mal in Folge leicht gestiegen.


Deutsche haben Angst vor der Zukunft


Unterdessen berichtet Spiegel Online über eine repräsentative Umfrage der Meinungsforschungsgesellschaft GfK im Auftrag der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen. Danach ist die Stimmung in Deutschland so pessimistisch wie seit Jahren nicht mehr.


55 % der Befragten gaben an, angsterfüllt in die Zukunft zu blicken. Das ist ein ungewöhnlich hoher Wert. Bei vergleichbaren Umfragen hatten sich im vergangenen Jahr noch 31 % angsterfüllt gezeigt, 2013 waren es sogar nur 28 %. Der wissenschaftliche Leiter der Stiftung, Ulrich Reinhardt, sprach von einer Rückkehr der "German Angst". Darunter versteht man das Phänomen, dass die Deutschen schon immer Sorgen hatten, die Zukunft werde nicht so positiv wie die Gegenwart.

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