Großbritanniens Landwirtschaftsminister Jim Paice hat eine freiwillige Selbstverpflichtung britischer Verarbeiter, Lebensmittelhersteller, Gastronomieunternehmen und Lebensmitteleinzelhandelsketten (LEH) angeregt, keine Eier von Hennen aus konventionellen Käfigen zu verarbeiten und zu vermarkten. Damit will er die heimischen Eiererzeuger gegen den Import von illegalen Käfigeiern ab 2012 schützen. Mit im Boot seien bereits mehr als 30 Unternehmen, darunter Global Player wie Tesco, McDonald’s und Premier Foods.
Darüber hinaus soll die Veterinärbehörde (AHVLA) helfen, das Land vor illegaler Importware zu schützen. Verdächtige Eier könnten mit Hilfe eines Infrarottests auf ihre Herkunft geprüft werden, so die Idee des Ministeriums. Wenn sich der Verdacht bestätige, dann werde die betreffende Ware nur noch für die Verarbeitung zugelassen. Das Ministerium geht davon aus, dass 13 EU-Länder die neuen Tierschutzanforderungen in der Legehennenhaltung nicht erfüllen können.
Dem Bauernverband NFU geht das alles aber noch nicht weit genug. Britische Produzenten hätten im Gegensatz zu Berufskollegen in einigen anderen Ländern insgesamt rund 466 Mio. Euro in ausgestaltete Käfige investiert, um den ab dem kommenden Jahr geltenden strengeren EU-Tierschutzanforderungen Rechnung zu tragen, teilte der Verband am vergangenen Mittwoch mit. Deshalb seien Lebensmittelhersteller und LEH gefordert, die legal erzeugten Eier nicht unter Wert zu verkaufen. Zudem bemängelt der Verband, dass sich noch zu wenige Unternehmen zum freiwilligen Verzicht auf illegale Eier verpflichtet hätten. (AgE)