Die neuseeländischen Landwirte beurteilen ihre eigene Lage und die Zukunftsaussichten so positiv wie lange nicht mehr. Das geht aus den aktuellen Ergebnissen einer halbjährlich durchgeführten Umfrage des neuseeländischen Bauernverbandes bei rund 800 Farmern hervor.
Demnach gaben 55,4 % der befragten Betriebe an, gegenwärtig Gewinne zu erzielen; gut ein Drittel liegt an der Gewinnschwelle, und lediglich 9,6 % wirtschaften mit Verlusten. Damit hat sich innerhalb eines Jahres der Anteil der profitablen Farmen verdoppelt, während die Zahl der Verlustbetriebe um drei Viertel abgenommen hat.
Wenig überraschend ist, dass nach dem Preisanstieg die Milchfarmer ihre Situation überdurchschnittlich gut beurteilen und 61,2 % von ihnen Gewinne erwirtschaften. Von den Fleischerzeugern arbeitet gegenwärtig gut die Hälfte aller Farmen profitabel. Bei den Ackerbaubetrieben sind es hingegen nur 37 %, und fast ein Fünftel von ihnen macht wegen der Preissituation Verluste.
Insgesamt blicken die neuseeländischen Landwirte aber recht optimistisch in die Zukunft, denn fast die Hälfte erwartet in den kommenden zwölf Monaten, Gewinne zu erzielen. Das gilt insbesondere für die Milcherzeuger mit 61 %, gefolgt von den Fleischerzeugern mit 33 % und den Ackerbauern mit 32 %. Lediglich 7 % aller Betriebe rechnen mit Verlusten, wobei die Getreideerzeuger mit 15 % den höchsten Anteil stellen.
Die insgesamt gute wirtschaftliche Lage auf den Höfen drückt sich auch in der Neigung zu Investitionen und Produktionserweiterungen aus. Gut 38 % aller Betriebsleiter erwägen, ihre Erzeugung in den nächsten zwölf Monaten auszudehnen; lediglich 6 % wollen sie einschränken, und gut die Hälfte erwartet keine Änderungen.
Ähnlich sieht es bei den betrieblichen Investitionen aus. Ein Drittel aller Farmer will diese aufstocken, während 14 % planen, weniger Geld auszugeben. Am stärksten verbreitet ist die Investitionsneigung bei den Milcherzeugern mit 36 %, wogegen fast ein Viertel der Ackerbauern das finanzielle Engagement zurückfahren will.
Eine deutliche Verschiebung hat es laut Umfrage bei den größten Sorgen der Landwirte gegeben. Während hier vor einem Jahr mit 38 % der Nennungen noch die Markt- und Preissituation im Vordergrund stand, sind es jetzt mit 32 % bürokratische Regelungen und Kosten. Preissorgen gaben nur noch knapp 13 % der Farmer an, gefolgt von der schlechten Wahrnehmung der Landwirtschaft in der Gesellschaft mit 11 %.