Der Verordnungsentwurf des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Umsetzung der europäischen Masthühnerrichtlinie stößt bei den betroffenen Mästern in Deutschland auf deutliche Kritik. Der Bundesverband bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) als zuständiger Fachverband unter dem Dach des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) sorgt sich vor allem wegen zusätzlicher Wettbewerbsnachteile gegenüber den Hähnchenproduzenten in anderen EU-Mitgliedstaaten. BHV-Präsident Rainer Wendt monierte vergangene Woche in Berlin, dass der Bund gerade in der zentralen Frage der zulässigen Besatzdichte beabsichtige, hinter den von der Europäischen Union eingeräumten Werten zurück zu bleiben. "Bei Umsetzung des Vorschlags stoßen wir bäuerlichen Hähnchenerzeuger an die Grenze unserer wirtschaftlichen Belastbarkeit, was gerade in diesen finanziell schwierigen Zeiten nur schwer zu schultern ist", erklärte Wendt. Es sei zu befürchten, dass die deutschen Hähnchenerzeuger auch weiterhin Wettbewerbsnachteile gegenüber ihren europäischen Berufskollegen hinnehmen müssten. Aufgrund der zunehmenden Teilstückvermarktung im Hähnchensektor, die die Aufzucht schwerer Tiere erfordere, müssten die mit der EU-Richtlinie ermöglichten Besatzdichten auch in Deutschland ohne Einschränkungen zugelassen werden, forderte der BHV-Präsident. Schließlich sei die politische Einigung über die Masthühnerrichtlinie unter deutscher Ratspräsidentschaft im Mai 2007 erfolgt.
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