Angesichts der Preisturbulenzen bei Agrarprodukten im vergangenen Jahr hat sich Wilhelm Lohrmann vom Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft (VdAW) für neue Strategien beim Agieren auf den Märkten ausgesprochen. "Wir müssen damit kalkulieren, dass die Ertragsicherheit aus der klassischen Getreidevermarktung und dem Betriebsmittelgeschäft abnimmt", sagte der Vorsitzende der Fachgruppe Landhandel auf einer Versammlung. Um solche Schwankungen auffangen zu können, müsse jedes Unternehmen seine Strategien langfristig anlegen und umsetzen. Im Hinblick auf die Finanzkrise äußerte Lohrmann schwere Vorwürfe gegenüber den Bankern, die mit einer "Naivität und Ignoranz" Geschäfte gemacht hätten, für die jetzt der Steuerzahler geradestehen dürfe. Aufgrund der Krise stehe dem Agrarhandel mit großer Wahrscheinlichkeit ein schwer kalkulierbares Düngerjahr bevor. Weitere Kritik übte Lohrmann an den Politikern, "die nur noch global denken und reden, aber Kompetenz in Sachfragen oft vermissen lassen". Als Beispiel nannte er hier die Novellierung im Pflanzenschutz, die jenseits jeder Praxis, unter Ignoranz anerkannter wissenschaftlicher Verfahren und jenseits jedes gesunden Menschenverstandes zu einem Kahlschlag bei unentbehrlichen Pflanzenschutzmitteln führen würde.
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