Der Winterrapsanbau in Deutschland erreicht zur kommenden Ernte 2009 eine Anbaufläche von 1,46 Mio. ha. Das entspricht - nach einem Rückgang im vergangenen Jahr - einem Zuwachs von mehr als 7 % gegenüber den Ergebnissen der Bodennutzungshaupterhebung vom Mai 2008. Das hat das Bundesstatistikamt jetzt mitgeteilt. Der Höchststand des Jahres 2007 mit 1,54 Mio. ha werde jedoch noch nicht wieder erreicht. Die größten Flächenausdehnungen gebe es in Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein mit einem Zuwachs von nahezu 14 % und in Niedersachsen mit knapp 13 %, so die Statistiker in ihrem Bericht anlässlich der Grünen Woche.
Die deutschen Landwirte haben die Wintergetreidearten demnach insgesamt auf einer Ackerfläche von 5,82 Mio. Hektar ausgesät - eine Steigerung von 1,6 % gegenüber 2008. Den größten Flächenanteil nimmt mit 55 % weiterhin der Winterweizen auf 3,2 Mio. ha ein. Er hat damit bei einer Zunahme gegenüber dem Vorjahr um 1,3 % wie der Anbau von Wintergetreide insgesamt einen bisherigen Höchststand erreicht. Die größten prozentualen Flächenzuwächse beim Winterweizen weisen Thüringen mit 4 % und Bayern mit über 3 % auf, während die Anbauflächen von Winterweizen in Mecklenburg-Vorpommern um 3 % gegenüber dem Vorjahr reduziert wurden.
Wintergerste, die zweitwichtigste Wintergetreideart, nimmt 1,47 Mio. ha ein. Sie ist nach dem Winterraps die Winterfeldfrucht mit dem zweithöchsten bundesweiten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr (gut 3 %). Weitere in Deutschland angebaute Wintergetreidearten wie Winterroggen mit 740 000 ha und Triticale mit nahezu 400 000 ha zeigen bundesweit kaum Flächenveränderungen gegenüber 2008, so das Bundesamt. In den einzelnen Bundesländern seien jedoch teilweise unterschiedliche Entwicklungen festzustellen.
Die Angaben beruhen auf Mitteilungen einer begrenzten Anzahl Ernteberichterstatter in den Bundesländern von Ende November 2008. Daher sind die Ergebnisse als vorläufige Anbautendenzen zu bewerten, zumal eventuelle Auswinterungsschäden aufgrund der extremen Winterwitterung noch nicht berücksichtigt werden konnten.