EU-Agrarkommissar Phil Hogan geht in die Offensive: Er will die Cross-Compliance-Regeln vereinfachen und das "Klima der Angst" vor Strafen unter den Landwirten beseitigen.
Für den Preisverfall bei der Milch will der Kommissar aber nicht verantwortlich sein, stellte er diese Woche vor Journalisten in Brüssel klar. "Ich habe ganz sicher nie von einer sanften Landung gesprochen", bezog er sich auf den Milchpreisverfall seit Auslaufen der Quote im März 2015.
Trotzdem arbeite er mit vollem Einsatz an einer Lösung für die Milchvieh- und Schweinehalter, und die sieht er vor allem im Ausland: Der Ire nimmt ab sofort mehr Geld für die Bewerbung europäischer Lebensmittel im Rest der Welt in die Hand. Gleichzeitig hofft er auf ein baldiges Ende des russischen Import-Stopps. Denn auf den anderen Weltmärkten seien nicht die gleichen Preise zu erzielen wie in Russland. Das gelte insbesondere für den Verkauf von Schweinefleisch nach Asien.
Weitere Markteingriffe innerhalb Europas möchte er hingegen nicht anpacken. Mit der Förderung der privaten Lagerhaltung von Milchprodukten und Schweinefleisch sowie mit der früheren Auszahlung der Prämien habe er seine Möglichkeiten ausgeschöpft. "Wir können den Markt nur bedingt regulieren", ist Hogan überzeugt.
Wie er die Cross-Compliance-Regeln für die Bauern vereinfachen will und was er von den deutschen Beamten erwartet, erläutert Phil Hogan im exklusiven top agrar - Interview.
Video bei Youtube: https://youtu.be/OvtyWiF66U0