Die Vertreter der Initiative Tierwohl und des Deutsches Tierwohllabels, der Deutsche Bauernverband und der Deutsche Tierschutzbund, haben keine grundsätzlichen Vorbehalte gegen den Versuch, ihre unterschiedlichen Ansätze für mehr Tierwohl in der Nutztierhaltung über kurz oder lang miteinander zu verzahnen.
"Uns geht es darum, dass die Bauern einen Ausgleich für die zusätzlichen Aufwendungen für mehr Tierwohl bekommen und so ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich erhalten bleibt. Dabei erheben wir keinen Anspruch darauf, dass es nur mit diesem oder jenen Ansatz geht", sagte Werner Hilse, Präsident des niedersächsischen Landvolks, am Freitag bei einer Veranstaltung des Deutsches Tierschutzbundes auf der Grünen Woche in Berlin.
Kurzfristig müsse aber der Handel aber zusätzliches Geld für die Initiative Tierwohl bereitstellen, damit die 2.600 Schweinehalter und 500 Geflügelhalter, die noch an der Warteliste stünden, ebenfalls am Programm teilnehmen könnten. Gelinge das nicht, entstehe bei den betroffenen Landwirten, die Geld investiert hätten, ein massiver Vertrauensverlust.
"Die Initiative Tierwohl ist ein Anfang", sagte Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Mit dem Deutschen Tierschutzlabel verfolge sein Verband ein weitgehenderen und ambitionierteren Ansatz. Der Deutsche Tierschutzbund sei aber bereit, gemeinsam mit den Bauern, den Schlachtern und dem Handel an gemeinsamen Kriterien für mehr Tierwohl zu arbeiten. "Unser Ziel muss es sein, in den nächsten 10 Jahren ein Konzept umzusetzen, das die 100 %ige Massebilanzierung und die Nämlichkeit erlaubt" beschreibt Schröder seine Ziele. Die komplexen Warenströme In der Fleischwirtschaft machten die Rückverfolgbarkeit zu einer grossen Herausforderung, heißt es dazu aus der Branche.
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