Die Landwirte im Münsterland sind keine große Hilfe wenn es darum geht, den künftigen Biobedarf in Nordrhein-Westfalen an Getreide, Obst, Gemüse, Milch und Fleisch zu decken. Der Anteil in den Kreisen Coesfeld, Borken, Münster, Warendorf und Steinfurt reicht von 0,5 bis 1,9 %. Im Bundesdurchschnitt sind es jedoch 5,1 %. Das ergab jetzt die Studie "Öko-Absatzpotenziale NRW" des Düsseldorfer Agrarministeriums. Um den Ökobedarf des Landes bis 2012 decken zu können, müsste die Fläche um 43 000 ha ausgeweitet werden. Das wäre eine Steigerung um 80 %. Als Grund für die geringe Ökostruktur im Münsterland erklärt Bioland laut den Westfälischen Nachrichten, die Betriebe hielten hier meist auf sehr kleiner Fläche sehr viele Tiere. Der Grundsatz, dass die Fläche eines Hofes auch das Futter für die Tiere hervorbringen muss, sei bei Betrieben mit häufig mehr als 1 000 Mastschweinen nicht umzusetzen. Die Fläche sei der begrenzende Faktor. Zudem boome in der Region der Maisanbau für Biogasanlagen, was hohe Pachtpreise mit sich führt. Für Bioland spielt nicht zuletzt auch die politische Unterstützung eine Rolle. Der Bauernverband kontert hingegen, dass sich der Bioanbau in der Region auch rechnen müsse.
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