Unter Leitung von DBV-Milchpräsident Udo Folgart und dem Präsidenten des Französischen Milchbauernverbands (FNPL), Thierry Roquefeuil, haben sich in Paris am Dienstag französische und deutsche Milchbauern zu gemeinsamen Gesprächen über die Agrarreform getroffen.
Wichtiger Diskussionspunkt war die Ausgestaltung der Gemeinsamen Marktordnung, verbunden mit der Herausforderung, den Milchmarkt krisenfester zu machen. Die deutschen und französischen Milchbauern waren sich einig, dass verpflichtende mengenbegrenzenden Restriktionen wie eine „Milchquote light“ nicht mehr zeitgemäß seien.
Die Milchbauern beider Länder stimmten auch der Einschätzung des Braunschweiger Thünen-Instituts zu, das in einer wissenschaftlichen Studie den so genannten Dantin-Vorschlag mit Bestrafungskomponenten bei einzelbetrieblicher Mehrproduktion als nicht akzeptabel und nicht umsetzbar bezeichnet hatte. Vielmehr unterstrichen die Milchbauern, dass ein Krisenmanagement für den Milchmarkt funktionieren und administrierbar sein müsse, um in Zeiten offener Außengrenzen zu heftige Preiseinbrüche auf dem europäischen Milchmarkt zu vermeiden. Im Falle eines Preisverfalls müssten die getroffenen Maßnahmen sehr zeitnah ihre Wirkung entfalten können. Deshalb seien Intervention und die private Lagerhaltung wichtige Krisenmaßnahmen.
Die Milchpräsidenten Folgart und Roquefeuil zeigten sich überzeugt, dass ein Kompromiss in den laufender Brüsseler Trilog-Verhandlungen zum Milchmarkt im Bereich des Interventionspreises zu finden sein werde. (ad)