Die heimische Landwirtschaft schlägt Alarm: Immer neue Gewerbe- und Wohngebiete und eine weiterhin umfassende Stilllegung von landwirtschaftlichen Nutzflächen für den Arten- und Umweltschutz lassen den Boden in der Region zu einem knappen und immer teureren Gut werden. Vielen Betrieben fällt es dadurch immer schwerer, die Produktion von Nahrungsmitteln und die Erzeugung erneuerbarer Energien wirtschaftlich darzustellen. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) hat daher eine „Flächenverbrauchsuhr “ gestartet, die die Dramatik des Verbrauchs vor Augen führt.
„Der Verbrauch landwirtschaftlicher Nutzflächen ist leider kein neues Problem, es hat jedoch deutlich an Brisanz gewonnen“, sagte WLV-Präsident Franz-Josef Möllers am Donnerstag in Münster. Er forderte von der Öffentlichkeit und Politik ein neues Bewusstsein für den Wert desBodens und neue Ansätze zum Schutz der Flächen für die landwirtschaftliche Produktion.
Nach Angaben des Verbandes sind in den letzten zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen über 63.000 ha landwirtschaftliche Fläche verloren gegangen sind, das sind 17 ha pro Tag oder 2 Quadratmeter je Sekunde. Der WLV fordert daher u.a. ein deutlich stärkeres Flächenrecycling in den stadtnahen Gebieten, eine Rückführung der Kompensationsmaßnahmen im Umwelt- und Naturschutz auf ein verträgliches Maß und die Unterschutzstellung landwirtschaftlicher Nutzflächen in einem neuen Landwirtschaftsgesetz auf Bundesebene. (ad)