Die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern (LVÖ) ist offizieller Lizenznehmer für das bayerische Biosiegel. Ökoerzeuger und -verarbeiter aus dem Freistaat können eine Nutzung des Biosiegels für ihre Produkte nun bei der LVÖ beantragen.
Anfang September hatte die EU-Kommission das Programm zur Absatzförderung nach mehrmonatiger Prüfung genehmigt. Der LVÖ-Vorsitzende Josef Wetzstein sieht in dem Biosiegel große Chancen, den bayerischen Ökolandbau zu stärken und somit die Ziele des Programms „BioRegio Bayern 2020“ voranzubringen. Das Label schaffe Transparenz für den Verbraucher, da es hohe Bioqualität mit dem regionalen Rohstoffbezug aus Bayern verbinde, erklärte Wetzstein.
Zum Erhalt des Siegels müssen Landwirte und Verarbeiter laut Angaben der LVÖ ihre Produkte nach Ökoqualitätskriterien erzeugen, die sich an den Richtlinien der Ökoverbände orientieren und somit über das gesetzliche Mindestmaß hinausgehen. Die Rohstoffe für die Produkte müssen zu 100 % aus dem Freistaat stammen. Bei verarbeiteten Produkten kann auf Antrag für maximal ein Drittel eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, falls die Rohstoffe aus Bayern nicht verfügbar sind.
Ein Lenkungsausschuss aus Vertretern von Behörden, dem Bayerischen Bauernverband (BBV), den Ökoverbänden und dem Verbraucherschutz soll offene Fragen klären und die Richtlinien weiterentwickeln. Die Einhaltung der Siegelrichtlinien durch Verarbeiter und Landwirte wird einmal jährlich von einer Ökokontrollstelle geprüft.
Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner wies darauf hin, dass ab Montag dieser Woche die ersten Lebensmittel mit dem neuen Biosiegel im Handel zu finden seien. Die REWE-Group mache dabei den Anfang.
Mehr:
Bayern-Bio: Erste Produkte im Handel (6.12.2015)