Der Kapitalstock der Land-, Forstwirtschaft und Fischerei, definiert als jahresdurchschnittliches Bruttoanlagevermögen (ohne Boden) zu Wiederbeschaffungspreisen, ist in den vergangenen Jahren deutlich angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Situationsbericht des DBV hervor.
Noch wesentlich stärker nahm dabei der Kapitaleinsatz je Erwerbstätigen (Kapitalintensität) zu. Mit heute 465.100 Euro Kapital je Erwerbstätigen gehört die Landwirtschaft damit zu den kapitalintensivsten Branchen. Im produzierenden Gewerbe (Industrie) zum Beispiel fällt die Kapitalintensität mit 235.900 Euro je Erwerbstätigen deutlich niedriger aus. Im Handel sind es sogar nur 120.600 Euro und im Baugewerbe 38.500 Euro.
Vermögen ist nur zu 30 % fremdfinanziert
Das Nettoanlagevermögen (Bruttoanlagevermögen vermindert um die Abschreibungen, ohne Boden) der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei lag 2012 bei 151,8 Mrd. Euro. Davon entfielen 38 % auf Ausrüstungsgüter (Maschinen und Geräte) und 62 % auf Bauten. Finanziert wird das Sachkapital der deutschen Land-, Forstwirtschaft und Fischerei zu 30 % mit Fremdmitteln und zu 70 % mit Eigenkapital. Im Vergleich zu gewerblichen Unternehmen ist der Fremdfinanzierungsanteil relativ gering.
Landwirtschaft nimmt mehr Kredite auf
Der Fremdkapitalbestand in der deutschen Land- und Forstwirtschaft erreichte Ende Juni 2014 mit 47,0 Mrd. Euro einen neuen Rekordstand. Im Jahresvergleich waren das gut 3 % mehr. 83 % des Kreditbestandes sind langfristige Kredite und dienen damit der Finanzierung langfristiger Investitionen. Kurz- und mittelfristige Kredite mit einer Laufzeit von unter 1 bzw. 5 Jahren spielen mit einem Anteil von 17 % eine untergeordnete Rolle. Die deutsche Land- und Forstwirtschaft nutzt Fremdkapital vor allem zur Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Ergebnisse. Dazu trägt auch das günstige Zinsniveau bei.