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Mehr Agrarmarktregulierung umstritten

Die Ernährungswirtschaft begrüßt zwar mehr Offenheit an den Finanz- und Warenterminmärkten, lehnt aber eine verstärkte staatliche Regulierung ab.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Ernährungswirtschaft begrüßt zwar mehr Offenheit an den Finanz- und Warenterminmärkten, lehnt aber eine verstärkte staatliche Regulierung ab. Das ist vergangene Woche beim Zweiten Rohstoffkongress der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) deutlich geworden, wo die Pläne der EU-Kommission zur Finanzmarktregulierung einen zentralen Platz einnahmen.


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Um Spekulationsblasen zu verhindern, ist für den BVE-Vorsitzenden Jürgen Abraham mehr Transparenz notwendig, "damit man sieht, wer, was und wie viel gehandelt wird". Gleichzeitig riet er aber von "politischen Schnellschüssen" ab. Handel und Spekulation mit Rohstoffen müssten grundsätzlich erlaubt sein. Mit Blick auf die agrarpolitischen Vorschläge der EU-Kommission für die Zeit nach 2013 warnte Abraham vor den rund 150 Teilnehmern davor, "die Agrarpolitik mit Umwelt- und Klimazielen zu überfrachten". Angesichts der immensen Staatsverschuldung ist für ihn die Finanzpolitik "Kern der Nachhaltigkeit".


Thywissen: "Run auf alles, was nicht Geld ist"


Ähnlich äußerte sich der Vorsitzende des Verbandes der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland (OVID), Wilhelm F. Thywissen: "Wenn die Geldpanscherei der Notenbanken weitergeht, gibt es einen Run auf alles, was nicht Geld ist", mahnte er und verwies damit auf eine Ursache der starken Rohstoffnachfrage an den Finanzplätzen. Thywissen befürchtet, dass eine verstärkte Regulierung der Marktplätze nicht Spekulanten oder Finanzinvestoren, sondern vor allem Akteure aus der Agrarbranche trifft, denen es um die Absicherung ihrer Risiken parallel zum realen Geschäft mit physisch vorhandener Ware geht. "Die Agrarbörsen haben in der Finanzkrise ihre Funktion bestätigt", so der OVID-Vorsitzende.


Müller legt sich nicht fest


Agrar-Staatssekretär Dr. Gerd Müller vermied beim BVE-Kongress Festlegungen zur deutschen Haltung in Sachen Kommissionsvorschläge. Ohnehin hat das Bundesfinanzministerium hier die Federführung. "Einerseits soll Preismanipulation durch Spekulation unterbunden werden, andererseits brauchen wir starke und funktionsfähige Finanzmarktinstrumente, wie die Warenterminbörsen zur Risikoabsicherung", sagte der CSU-Politiker.


Matif mit anderen Spielregeln als Chicago


In der Europäischen Union ist es denn auch nicht zuletzt Frankreich, das sich für eine stärkere Regulierung der Agrargeschäfte an den Finanzplätzen stark macht. So hatte der französische EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier Mitte September die Pläne Brüssels zur Regulierung von Warentermingeschäften vorgestellt. In Paris sitzt mit der Matif Europas bedeutendste Agrarbörse für die Getreidemärkte. Dort gibt es anders als an der amerikanischen Leitbörse in Chicago aber keine "Limits", mit denen bei Preissprüngen von Kontrakten in bestimmter Höhe der Handel gestoppt wird. Solche "Limits" werden nun auch in Europa verstärkt diskutiert.

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