Der Öko-Landbau in Deutschland hat im vergangenen Jahr erneut zugelegt. Die Zahl der Bio-Erzeuger sei 2007 um 6,5 % auf rund 18 700 gestiegen, teilte das Bundesagrarministerium mit. Im Jahr 2006 lag der Zuwachs noch bei 3,2 %. Der Anteil an der Gesamtzahl landwirtschaftlicher Betriebe stieg auf rund 5 %. Im Jahr zuvor waren es 4,6 %. Die Fläche, auf der Nahrungsmittel ökologisch nach EU-Standards angebaut werden, wuchs um 4,8 % auf etwa 865 000 ha. Dies geht aus den Jahresmeldungen der Länder über den ökologischen Landbau für 2007 hervor. Die Öko-Branche ist jedoch skeptisch.
Laut dem Vorsitzenden vom Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft, Felix Prinz zu Löwenstein, sind die Signale des Marktes bei den Landwirten längst angekommen, nur die Politik hinkt immer noch halbherzig hinterher. Die veröffentlichten Zahlen seien völlig unbefriedigend, denn im gleichen Zeitraum hätte es 24 % mehr ausschließlich verarbeitende Betriebe gegeben. Ebenso habe die Zahl der Betriebe, die Bio-Erzeugnisse sowohl verarbeiten wie auch importieren um 20 % zugenommen. Das zeigt laut dem Vorsitzenden, dass sich die Schere zwischen Marktentwicklung und heimischer Bio-Erzeugung weiter öffnet und der Importanteil steigt. Löwenstein fordert die verantwortlichen Minister in Bund und Ländern auf, die Rahmenbedingungen für den Öko-Landbau zu verbessern. Die Agrarpolitik muss seiner Ansicht nach sicherstellen, dass die Chancen auf Umwelt- und Klimaschutz sowie auf neue Perspektiven für die Bauern auch in Deutschland genutzt werden. Dafür müssten \- wie in Bayern und Niedersachsen \- auch in den anderen Bundesländern die Umstellungsprämien erhöht und die Förderung von Investitionen gezielt auf Biobetriebe ausgerichtet werden, so seine Forderung.