Jetzt nur nicht die Flinte ins Korn werfen. Das war die Botschaft des neuen bayerischen Landwirtschaftsministers Helmut Brunner (CSU) bei seinem ersten großen Auftritt vor schwäbischen und oberbayerischen Milchbauern am Sonntag in Gersthofen. An diesem Tag fand die zweite von drei Regionalkonferenzen zum Thema Milch statt. Wie die Ausburger Zeitung dazu ausdrücklich betont, in sachlicher Atmosphäre. Vielmehr habe die Frage, wo Kosten gespart, die Betriebsführung optimiert oder Reserven mobilisiert werden können, im Mittelpunkt von Fachvorträgen einiger Experten der Landesanstalt für Landwirtschaft gestanden. Aus dem Publikum seien kaum Klagen über die verlorenen Schlachten der Agrarpolitik gekommen. Brunners Vorgänger Josef Miller habe die letzte Milchkonferenz in Marktoberdorf vor einem Jahr noch unter günstigeren Vorzeichen halten können, bemerkt die Zeitung weiter. Damals lag der Erzeugerpreis um rund zehn Cent höher als jetzt. Inzwischen habe die EU-Kommission über die künftige Milchpolitik entschieden. Brunner bedauere diese Weichenstellungen, die gegen das Votum Bayerns gefallen seien, und bekräftigte seine Zufriedenheit, dass die Beschlüsse zur Quotenerhöhung 2010 und 2012 wenigstens noch einmal überprüft werden. Auch in den Milchfonds, der mit rund 350 Mio. Euro ausgestattet und durch nationale Mittel eventuell noch aufgestockt werden soll, setze er Hoffnungen, so die Ausburger. In seiner Rede habe sich Brunner anschließend für eine Wiederaufnahme der Ausfuhrerstattungen für Milch stark gemacht, Absatzbeihilfen und eine frühere Abnahme von Magermilchpulver in die Interventionslager gefordert.
Was sagen die Berufskollegen zum Milchfonds? Die Diskussion finden Sie unter: "Milchfonds? Planlos und undurchdacht!" im Rindertreff.