Rinderschlachtkörper dürfen in der EU voraussichtlich bald mit Milchsäure besprüht werden, um eine eventuelle Keimbelastung zu verringern. Die EU-Agrarminister konnten sich am 29.11. nicht auf eine qualifizierte Mehrheit für oder gegen einen entsprechenden Vorschlag der Europäischen Kommission einigen. Damit obliegt die Entscheidung jetzt der Brüsseler Behörde. Sie wird die Zulassung, die sich die Behandlung ausschließlich von ganzen Schlachtkörpern, Hälften und Vierteln innerhalb von Schlachthäusern erstreckt, voraussichtlich umgehend in die Wege leiten.
Deutschland unterstützt den Entwurf. Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner hob am Rande des Rats vor Journalisten hervor, dass die strengen Hygieneregeln weiter Gültigkeit hätten. Die Milchsäure könne zusätzlich eingesetzt werden, dürfe aber die Einhaltung anderer Vorschriften nicht ersetzen. Ferner sei Laktat als natürlicher Stoff, der in Muskelfleisch ohnehin vorkomme, anders zu bewerten als das Chlorbad für Schlachthähnchen. Dieses Verfahren war von den Ministern Ende 2008 in Bausch und Bogen verworfen worden. (AgE)