Scharfe Kritik an den Plänen der Bundesregierung für die Einführung einer abschlagsfreien Rente mit 63 Jahren kommt aus dem Mittelstand. Die Rente mit 63 konterkariere die richtige Entscheidung für die Rente mit 67, gefährde die Finanzierbarkeit der Sozialsysteme, belaste gerade die arbeitsintensiven mittelständischen Betriebe und laufe allen Anstrengungen zuwider, die Erwerbstätigkeit Älterer zu erhöhen, so die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand.
Ihrer Auffassung nach begünstigt die Rente mit 63 „eine insgesamt gut versorgte Personengruppe auf Kosten derzeitiger und künftiger Beitragszahler“. Sie schaffe neue Ungerechtigkeiten zwischen den Rentenbeziehern und sei sowohl verfassungsrechtlich als auch verwaltungstechnisch fragwürdig.
„Deutschland braucht keine neuen Frühverrentungsmodelle“, bekräftigte der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel. Sie seien vor dem Hintergrund des demographischen Wandels und insbesondere im ländlichen Raum „ein fatales Signal“.
In der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand sind maßgebliche Wirtschaftsverbände vertreten. Dazu zählen neben dem DRV der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV), der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Bundesverband der Freien Berufe (BFB).