Die Listungsgespräche zwischen Lebensmitteleinzelhandel und Molkereien für Milch und Milchprodukte sind nach Informationen des Bayerischen Bauernverbandes offenbar abgeschlossen. Die Molkereien wären dabei dem Preisdiktat des Handels unterlegen gewesen. Für die heimischen Milchbauern hätten diese Ergebnisse drastische Preisrückgänge zur Folge, so der BBV. "Wenn diese Preisabschlüsse wirklich fixiert sind, dann hat dies unerträgliche Folgen für unsere Milcherzeuger", sagte der Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes Hans Müller. Er bezeichnete es auch als Affront gegenüber dem von Bundesagrarministerin Ilse Aigner für heute einberufenen Agrargipfel, der sich mit der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Lage der Landwirtschaft in Deutschland befasst. "Beim Gipfel geht es darum, wie alle Möglichkeiten zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit genutzt werden können. Mit diesem Preisabschluss hat sich der Lebensmitteleinzelhandel von seiner aggressivsten Seite gezeigt."
Müller appellierte an die Teilnehmer des Gipfels, Verantwortung für alle Bauernfamilien, aber auch für die gesamte Bevölkerung zu übernehmen. "Es sind doch unsere Ackerbauern, Milcherzeuger Veredelungs- und Sonderkulturbetriebe, die unsere Kulturlandschaft prägen, pflegen und erhalten", sagte Müller. Nur kostendeckende Preise ermöglichen das Überleben bäuerlicher Betriebe.