Die Europaabgeordnete Ulrike Müller (Freie Wähler) und Bioland-Präsident Jan Plagge sind sich einig, dass die Revision des EU-Bio-Rechts der Stärkung des Öko-Sektors dienen muss. Die Bayerische Staatsregierung will den Anteil der heimischen Bio-Produkte bis 2020 verdoppeln.
„Ich werde mich im Europäischen Parlament dafür einsetzen, das das neue Bio-Recht dem Biolandbau in Bayern nützt, anstatt ihn auszubremsen. Die Chancen für mehr bäuerliche Bio-Betriebe sollten nicht durch unpraktikable Regelungen in der Tierhaltung behindert werden“, sagte Ulrike Müller beim Besuch des Bioland-Milchviehbetriebes von Erich Lerf im Unterallgäu.
„Die Bemühungen des bayerischen Landesprogramms BioRegio 2020 für mehr heimisches Bio dürfen nicht durch eine ungeeignete EU-Ökoverordnung zunichte gemacht werden. Das Europäische Parlament muss den Vorschlägen der EU-Kommission entschlossen entgegentreten und das Bio-Recht praxistauglich ausgestalten“, sagte Jan Plagge, Präsident von Bioland.
Bei der Veranstaltung, die vom Bayerischen Bauernverband organisiert wurde, ging es auch um die aktuellen Milchpreise. Dieses Thema liegt Ulrike Müller als praktizierende Landwirtin besonders am Herzen: „Wir müssen den zahlreichen Milchviehbetrieben in Bayern eine Perspektive bieten. Die Umstellung auf Bio-Milchviehhaltung ist dabei eine Möglichkeit.“
Und Jan Plagge erklärt: “Aufgrund der anhaltend guten Nachfrage nach Biomilch sind die Biomilchpreise seit Jahren sehr stabil, während die Preise für konventionelle Milch unter den Produktionskosten liegen. Anstatt immer mehr auf unbegrenztes Betriebswachstum zu setzen, bietet Bioland eine Perspektive. Zahlreiche Molkereien suchen händeringend Biomilcherzeuger und bieten gemeinsam mit Bioland konkrete Unterstützung im Rahmen der Umstellung an.“