"Der Deutsche Bauernverband (DBV) verlangt beim anstehenden Ausbau der Stromnetze eine stärkere Berücksichtigung agrarstruktureller Belange bei der Trassenplanung, ein Umsteuern zu einem flächenschonenden Naturschutzausgleich und eine Neujustierung der Entschädigungsgrundsätze für die Grundeigentümer", erklärte der stellvertretende Generalsekretär des DBV, Udo Hemmerling, anlässlich des Auftaktes des neuen DBV-Netzwerks "Landwirtschaft und Netzausbau" in Berlin.
Im Mittelpunkt des ersten Netzwerktreffens am 9. Dezember 2013 in Berlin stand die Erdverkabelung. Vor allem bei der Erdverkabelung von 380-KV-Höchstspannungsleitungen liegen bisher kaum Erfahrungswerte vor. Viele Landwirte sorgen sich angesichts der Wärmeentwicklung dieser Kabel um die langfristige Nutzbarkeit ihrer Böden. Für die betroffenen Pilotstrecken fordern die Bauernverbände daher eine bessere bodenkundliche Begleitung der Bauvorhaben und eine langfristiges Monitoring hinsichtlich des Aufwuchses und der Ertragsentwicklung auf diesen Flächen. Schließlich fordert der DBV bei der Erdverkabelung einen merklich höheren Entschädigungsansatz, da der Eingriff und die Wertminderung deutlich über das Ausmaß bei den klassischen Freileitungen hinausgehen.
Das Netzwerk „Landwirtschaft und Netzausbau“ soll für eine bessere Berücksichtigung der Anliegen der Land- und Forstwirtschaft in den Planungsverfahren nach dem Netzentwicklungsplan sorgen, so der DBV. Da die Trassenplanung erstmals länderübergreifend durch den Bund erfolge, sei auch eine länderübergreifende Koordinierung der Interessen von Landwirten und Grundeigentümern nötig, stellte der DBV fest. Mit Unterstützung der Landwirtschaftlichen Rentenbank wurde es ermöglicht, eine Netzwerkstelle zur rechtlichen und fachlichen Begleitung des Netzausbaus aus Sicht der Landwirtschaft beim DBV einzurichten.
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