Um die Zukunft der Berglandwirtschaft in den Alpen langfristig zu sichern, hält Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner neue Wege der Vermarktung für notwendig. Durch eine engere Kooperation von Erzeugern, Verarbeitern und Handel könnten die Lebensmittelspezialitäten der Bergbauern auch höhere Preise auf dem Markt erzielen, sagte der Minister am Montag im österreichischen Alpbach bei einer internationalen Konferenz zur Zukunft der Berggebiete. Die Förderung der Entwicklung solcher neuen Vermarktungskonzepte durch die EU würde laut Brunner "eine wirksame Hilfe zur Selbsthilfe" darstellen. Er regte an, die EU-rechtlichen Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Die EU-Agrarpolitik muss nach den Worten des Ministers auch nach 2013 dem erhöhten Aufwand der Bergbauern Rechnung tragen und ihre Gemeinwohlleistungen angemessen honorieren. Er forderte, Ausgleichszulage und Agrarumweltmaßnahmen als eigenständige Programme mit angehobenen Förderobergrenzen fortzuführen. Die Investitionsförderung müsse besser auf die Anforderungen der Berglandwirtschaft angepasst werden, etwa durch Absenkung des Mindestinvestitionsvolumens und Anhebung der Fördersätze für Gemeinschaftsanlagen. Um Alm- und Alpflächen offen zu halten, sollte auch das sogenannte Schwenden, also das Beseitigen von unerwünschtem Aufwuchs, neu in die EU-Förderung aufgenommen werden.
Hier lesen Sie noch einmal den Basisbericht zum gestrigen Treffen: Fischer Boel: "Berggebiete brauchen eigene Agrarpolitik" (7.12.09)