Mit schärferen Kontrollen und klareren Regeln will der Neuland-Verein nach den Betrugsfällen des letzten Jahres verlorenes Vertrauen zurückgewinnen. Wie die Vermarktungsgemeinschaft in Berlin erklärte, soll künftig eine externe Kontrollstelle Falschdeklarationen wirksam unterbinden und zudem mit weitergehenden Kompetenzen als bisher die Einhaltung der Produktionsrichtlinien überwachen.
Darüber hinausgehend soll diese Stelle befugt werden, bei schweren Verstößen sofortige Betriebssperren zu verhängen. Der Verein will sich selbst schwerpunktmäßig auf die Kontrollabläufe und Richtlinien konzentrieren. Wirtschaftliche Fragen will man in Zukunft in einem Markenverbund der Wirtschaftsbeteiligten klären.
Laut Neuland-Bundesgeschäftsführer Jochen Dettmer sollen auch die Richtlinien für die Vereinsmitglieder klarer und eindeutiger formuliert werden. So werde beispielsweise der Zukauf von Jungtieren ausschließlich von Jungtieren kontrollierten Betrieben erlaubt. Dettmer zufolge sind auch wesentliche Veränderungen in der Organisationsstruktur von Neuland vorgesehen.
Nach seinen Angaben wollen dazu die Vorsitzenden der drei Trägerverbände, der Deutsche Tierschutzbund, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), auf der nächsten Mitgliederversammlung für die Wahl in den Vorstand kandidieren und künftig in persönlicher Verantwortung die Richtlinienkompetenz für die Vermarktungsgemeinschaft übernehmen.
Im Zuge der Neuordnung soll Dettmer zufolge auch die Position des Bundesgeschäftsführers wegfallen. Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder betonte jedoch, dass Dettmer dem Verein in anderer Funktion erhalten bleibe. Der Neuland-Vorsitzende Wolfgang Apel wird auf der nächsten Mitgliederversammlung turnusgemäß sein Amt zur Verfügung stellen.
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