Am 1. November startet erneut eine Aktion zur kostenlosen Kastration von Katzen in Niedersachsen. Bis zum 15. Dezember wird dann die Kastration, Kennzeichnung und Registrierung von rund 2.600 streunenden wildlebenden Hauskatzen und Katern ermöglicht.
Teilnehmen dürfen Tierschutzvereine, Tierheime und Privatpersonen. Das Land Niedersachsen stellt dafür erneut 200.000 Euro zur Verfügung.
Damit knüpft das Land an eine Aktion zum Jahresbeginn an. Damals waren 2.409 Fundkatzen kastriert worden. Nach nur zweieinhalb Wochen war damals das Fördergeld verbraucht. „Die guten Ergebnisse des ersten Projektes, die große Resonanz in der Öffentlichkeit und das Engagement der Städte und Gemeinden sind überzeugende Gründe für mich, dass wir damit eine sinnvolle Aufgabe erfüllen", betont die Landesbeauftragte für Tierschutz, Michaela Dämmrich.
Sie übergab den Förderbescheid des Landes jetzt an Dr. Uwe Tiedemann, den Präsidenten der Tierärztekammer als Träger des Projektes. „Wir haben 478 Kommunen angeschrieben und nach ihren Erfahrungen mit Katzenschutzverordnungen befragt. Von den 253 Rückmeldungen hatten bereits 121 eine Verordnung, 20 Kommunen haben aktuell ein Verfahren zum Erlassen einer Katzenschutzverordnung laufen und 26 Städte und Gemeinden planen dies", berichtet Dämmrich.
Der 2017 von ihr initiierte Bündniszusammenschluss mit der Tierärztekammer Niedersachsen, dem Bund praktizierender Tierärzte, Landesverband Niedersachsen/Bremen e.V., dem Deutschen Tierschutzbund Landesverband Niedersachsen e.V., Findefix dem Haustierregister des Deutschen Tierschutzbundes e.V. und der Tierschutzorganisation TASSO e. V. hat sich um zwei neue Tierschutzorganisationen aus Niedersachsen erweitert: So sind jetzt der Verband der niedersächsischen Tierschutzvereine (VNT e.V.) und der Bund gegen Missbrauch der Tiere (BMT e.V.) mit im Boot.
Alle beteiligten Tierschutzorganisationen haben auch diesmal jeweils 15.000 bzw. 10.000 Euro für die Aktion gespendet und die praktizierenden Tierärzte spenden - wie beim letzten Mal - 25 Euro pro Behandlung zurück.
Holger Lorenz, der Geschäftsführer der Tierärztekammer, der das Projekt betreut, erläutert: „Die Erfahrungen bei dem letzten Projekt haben uns gezeigt, wie groß der Bedarf ist. Wir werden die Umsetzung noch besser optimieren und die Registrierung durch die Tierärzte vereinfachen."
Die Tierärztekammer steuert die gesamte operative Abwicklung und Abrechnung des Projektes mit den Tierarztpraxen. Sie verwaltet einen Förderfonds, in den die Projektmittel fließen und überwacht die ordnungsgemäße Abwicklung. „Die Aktion ist ein großer und vor allem nachhaltiger Schritt, den Katzenschutz in Niedersachsen zu verbessern", führt Uwe Tiedemann aus.
Heiko Schwartzfeld vom VNT merkt an: „Die professionelle Steuerung des Projektes durch die Tierärztekammer entlastet die Tierheime von viel Verwaltungsarbeit."
Hintergrund:
Rund zwei Millionen freilebende Katzen leben laut Angabe des Deutschen Tierschutzbundes aktuell in Deutschland, geschätzt über 200.000 davon in Niedersachsen.
Die Katzen bekommen in aller Regel zweimal im Jahr bis zu sieben Junge. Sterben die Jungen, kann es auch drei bis viermal im Jahr sein. Meist sterben die Jungtiere noch vor Erreichen des ersten Lebensjahres an Infektionskrankheiten und schlechter Futterversorgung.