Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hebt die Förderung für den ökologischen Landbau deutlich an. „Bei den wichtigsten Feldkulturen und Grünland sollen die neuen Prämien um 20 % bis 45 % höher als bisher liegen“, sagte Landwirtschaftsminister Johannes Remmel am Sonntag auf dem Bioland-Schultenhof in Hattingen.
Zudem wolle man den Ökolandbau auch in der Ausbildung, Beratung, Forschung und in der Vermarktung mehr unterstützen. „Allein die Bewirtschaftung der Öko-Flächen werden wir in diesem Jahr mit gut 11 Mio. Euro fördern.“
Zum Jahresende 2013 wirtschafteten in NRW 1.844 landwirtschaftliche Betriebe mit etwa 70.000 ha Fläche nach der EU-Verordnung Ökologischer Landbau. Das entsprach einem Anteil von 4,8 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche in NRW. Der Anteil der Öko-Betriebe lag bei 5,4 %. Zu wenig, wie Remmel bemerkt.
„Während der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln boomt und bundesweit im Jahr 2013 um über 7 % gestiegen ist, stellen derzeit kaum noch Landwirte ihre Produktion auf ökologische Wirtschaftsweise um. Denn Umstellungsrisiken und Einkommensnachteile durch die Umstellung werden von den Öko-Marktpreisen nicht ausreichend abgedeckt. Hier müssen wir dringend gegensteuern und Anreize für den Ausbau des Ökolandbaus bieten“, sagte der Grünen-Minister.
Bundesweit kauften die Verbraucher im letzten Jahr für etwa 7,6 Mrd. Euro Bio-Produkte. Rund 20 % davon wurden in NRW umgesetzt, erklärte Remmel weiter. Dabei kämen immer mehr Bio-Produkte nicht von heimischen Äckern, sondern würden importiert. Im Jahr 2013 traf dies in Deutschland beispielsweise auf 87 % der Bio-Tomaten zu, auf 43 % der Bio-Äpfel und auf 41 % der Bio-Möhren.