Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) ist zufrieden mit der Arbeit von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Er habe es bislang selten erlebt, dass ein Minister in den ersten Monaten einer Amtszeit so viele Themen angepackt habe, sagte DRV-Präsident Manfred Nüssel.
Negative Presseberichte über den neuen Ressortchef sind für Nüssel nicht nachvollziehbar. Er bescheinigte Schmidt eine hohe Sachkompetenz, die dieser sich in wenigen Wochen angeeignet habe. Intensiv widme sich der Bundeslandwirtschaftsminister der Lösung der bestehenden Probleme im Fleischexport nach Russland, stellte der DRV-Präsident fest. Hier suche Schmidt das Gespräch mit der russischen Seite ebenso wie mit Amtskollegen in anderen EU-Ländern. Gleichzeitig strebe der Minister eine bessere Koordinierung zwischen Bund und Ländern bei der Ausstellung der geforderten Exportzertifikate an.
Nach den Erfahrungen Nüssels ist der Ressortchef für Argumente der Wirtschaft zugänglich. Dies habe sich beim Kompromiss zur Umsetzung des Greenings ebenso gezeigt wie in der Debatte um die Zukunft der Tierhaltung. Der CSU-Politiker habe erkannt, dass eine intensive Tierhaltung nicht zuletzt für ländliche Räume unverzichtbar sei, so der DRV-Präsident.
Nicht einverstanden zeigte sich dieser allerdings mit der Haltung der Bundesregierung zur Grünen Gentechnik. Die Wirtschaft fürchte weniger den sich abzeichnenden Ausstieg aus dem Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen als ungeklärte Fragen und unpraktikable Regelungen bei der Einfuhr von Futtermitteln.