Der Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel hat noch einmal klargestellt, dass die Wirtschaft bereit und fähig ist, selbst Lösungen zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes zu entwickeln. Im Vorfeld zur DRV-Fachtagung Vieh- und Fleischwirtschaft in Montabaur ermutigte Nüssel letzte Woche die Verantwortlichen in den genossenschaftlichen Unternehmen, selbstbewusst ihre Stärken ein- und eigene Ideen umzusetzen. „Schließlich zeigen unsere Aktivitäten bei den freiwilligen zusätzlichen Tierschutzstandards eindrucksvoll, dass die Branche innovativ ist“, sagte der DRV-Präsident.
Unter Bezug auf die aktuelle Diskussion um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung verwies er auf die Dokumentationspflicht für die Abgabe von Arzneimitteln in den landwirtschaftlichen Betrieben und bei den Tierärzten. Nüssel betonte, den Tieren gehe es heute besser als vor 30 Jahren. Tiere, die Leistung erbringen sollten, müssten gesund sein.
Eine klare Absage erteilte der Verbandspräsident dem prophylaktischen Einsatz von Antibiotika in der Geflügel- oder Schweinemast. Dafür gebe es keinerlei Verständnis. „Das lehnen wir ab“, so Nüssel.
Der Vorsitzende des DRV-Fachausschusses für die Vieh- und Fleischwirtschaft, Bernd Terhalle, wies ergänzend darauf hin, dass zwar der Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung in Deutschland gestiegen sei, die Tierbestände insgesamt aber wesentlich stärker aufgestockt worden seien. Tatsächlich sei der Antibiotikaeinsatz pro Tier gesunken. (AgE)