Der Lebensmitteleinzelhandel steht weiterhin in der Kritik. Der Preiskampf dort drückt die Erzeugerpreise immer weiter. Aus diesem Grund hat der Landwirtschaftsausschuss des Bundestages am kommenden Montag zu einer Anhörung geladen. Thema: Angebots- und Nachfragemacht des Lebensmitteleinzelhandels und die Auswirkungen auf die Verbraucher. Stefan Genth vom Handelsverbands Deutschland (HDE) hält dagegen. Es gebe keine einseitige Marktmacht, sondern eine Balance mit Industrie und Konsumenten, berichtet die Südwest Presse aus Ulm. Laut Genth sparen die Verbraucher jedes Jahr 2 Mrd. Euro durch den harten Wettbewerb. Seiner Ansicht nach sind es die Kundenwünsche, die für Wettbewerbsdruck sorgen.
Doch für die Hersteller ist längst nicht alles in Butter, gerade weil die deutschen Verbraucher stark auf den Preis fixiert sind und die Discounter einen hohen Marktanteil haben, erklärt Sabine Eichner von der Bundesvereinigung der Ernährungsindustrie (BVE) der Zeitung. Zwar wage es kein Mittelständler öffentlich zu klagen, sonst fliegt er schnell aus dem Regal. Aber das Problem sei da. Daher fordert der BVE einen Ombudsmann, bei dem anonym Erfahrungen abgeladen werden können - zur Abschreckung.