Die Ökoverbände haben zusammen mit Teilen der Lebensmittelwirtschaft gefordert, die Direktzahlungen für die Bauern um zusätzliche 15 % zu kürzen. Die Mittel sollen von der 1. in die 2. Säule umgeschichtet werden. Mit
den zusätzlichen Mitteln könnten dort dann Agrarumweltmaßnahmen und die Förderung der Öko-Landbaus finanziell besser ausgestattet werden.
Allerdings haben die Staats- und Regierungschefs gerade erst beschlossen, die Prämien bis 2020 um bis zu 10 % einzuschneiden. Die Bauernfamilien müssen mit diesen schmerzhaften Einschnitten erst einmal klar kommen. Entsprechend entrüstet zeigt sich Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes.
„Ich verstehe nicht, wie man sowas fordern kann. Die Direktzahlungen sind schließlich voll einkommenswirksam“, sagte er gestern. Heidl regt deshalb dringend an, dass sich auch die Ökoanbauverbände solidarisch zeigen und bei der aktuellen Debatte um die Verteilung der EU-Gelder für die zweite Säule der Agrarpolitik für eine starke deutsche Mittelausstattung eintreten. Hier sei noch nichts entschieden.
„Wir haben uns immer wieder erfolgreich für eine weitere Stärkung und zusätzliche Mittel für den Ökolandbau in Bayern eingesetzt“, so der Präsident weiter. Der Bayerische Bauernverband stehe zu einer besonderen Unterstützung seiner ökologisch wirtschaftenden Mitgliedsbetriebe. Doch das Baukastenprinzip aus erster und zweiter Säule der EU-Agrarpolitik müsse beibehalten werden: „Bayern setzt dieses Konzept vorbildlich um und deshalb muss diese Ausgewogenheit von der Bayerischen Staatsregierung auch weiterhin gewahrt werden.“
Heidl appelliert daher an die Ökoverbände, zur Sachlichkeit zurückzukehren. (ad)
Die Antwort aus der Biobranche ließ nicht lange auf sich warten:
Löwenstein weist Heidls Vorwürfe als Stimmungsmache zurück (22.2.2013)