Die vier in Nordrhein-Westfalen ansässigen Ökoverbände Bioland, Demeter, Biokreis und Naturland haben eine Dachorganisation gegründet. Die "Landesvereinigung Ökologischer Landbau NRW (LVÖ NRW)" soll zukünftig noch stärker die Interessen der Biobetriebe in Politik und Gesellschaft vertreten.
"Der Biomarkt im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW wächst und wächst, aber der Boom geht an unseren Ökolandwirten und Gärtnern vorbei“, sagte Heinz-Josef Thuneke, Bioland-Geschäftsführer und Vorsitzender der LVÖ am Freitag. "Die LVÖ wird sich dafür stark machen, dass die Rahmenbedingungen für Bio-Betriebe und ihre Familien deutlich verbessert werden. Wir brauchen dringend eine höhere Förderung des ökologischen Landbaus, die den tatsächlichen Anforderungen und vor allem den gesellschaftlichen Leistungen der Biobauern gerecht wird." Mit dieser Forderung wendet sich die LVÖ NRW nicht nur an die Politik in Düsseldorf, sondern zugleich auch an die Bundesregierung in Berlin.
Tatsächlich stellt sich die Situation der über 1000 verbandszugehörigen Ökobetriebe alles andere als rosig dar. Während Naturkostfachhandel und Supermarktketten seit Jahren Zuwächse bei Biolebensmitteln vermelden, stagniert in NRW die Zahl der Landwirtschaftsbetriebe, die ihre Produktion auf "Öko" umstellen. Hohe Produktionsauflagen, explodierende Pachtpreise und drastisch steigende Betriebskosten schrecken potenzielle "Umsteller" ab und hindern viele der Ökobetriebe zwischen Rhein und Weser daran, nachhaltige Zukunftsperspektiven zu entwickeln.
Wesentliche Aufgabe der LVÖ NRW wird daher die Stärkung des ökologischen Landbaus durch gemeinsame, fachliche Projekte sein. "Wir haben bereits im vergangen Jahr unter dem Stichwort Tierwohl ein verbandsübergreifendes Projekt auf den Weg gebracht, das bundesweit für Aufsehen gesorgt hat", so Thuneke weiter. "Mit der LVÖ werden wir zukünftig noch effizienter solche Projekte zur Stärkung des Ökolandbaus entwickeln und vorantreiben."