Ein Bündnis von Bio- und Umweltverbänden hat Bundesagrarministerin Ilse Aigner aufgefordert, die anstehende Reform der europäischen Agrarpolitik und eine Neuverteilung der EU-Agrarsubventionen nicht zu blockieren. Die Probleme des weltweiten Hungers und die von der Landwirtschaft verursachten ökologischen und sozialen Probleme ließen sich nur lösen, wenn das bisherige System der EU-Agrarsubventionen grundlegend verändert werde, teilten u.a. Bioland, AbL, BUND und Miserior mit. Sie kritisieren, dass die derzeit 55 Mrd. Euro EU-Agrarsubventionen im Jahr vor allem wenigen Großbetrieben der Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie zu Gute kämen. Die gegenwärtige Agrarpolitik treibe eine große Anzahl bäuerlich wirtschaftender Betriebe in den Ruin, vergrößere die Qualen vieler Nutztiere und vernichte Arbeitsplätze in ländlichen Regionen. Ziel müsse es daher sein, die zunehmende Industrialisierung der Landwirtschaft zu stoppen und ökologisch wirtschaftende bäuerliche Betriebe zum Leitbild der Politik zu machen. Die Vergabe von Subventionen sei künftig an wirksame ökologische und soziale Kriterien zu binden, heißt es in einem Forderungspapier. Dieses endet mit den bekannten Positionen zur heutigen Landwirtschaft: Die Bauern seien Hauptverursacher des Artenschwundes und der Nitratbelastungen von Gewässern, sie verantworteten in Deutschland über 13 % des Klimagases CO2, wären Massentierhalter und überdüngten die Felder, so dass die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie nicht einzuhalten sei.
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