Im Hinblick auf die Problematik des Schlachtens trächtiger Tiere, insbesondere von Rindern, drängt die Bundestagsfraktion der Grünen auf ein rasches Handeln der Bundesregierung.
Wie der Agrarsprecher der Fraktion, Friedrich Ostendorff betonte, muss verhindert werden, dass trächtige Tiere in den Schlachtprozess gelangen. Der Anfang sei gemacht. Es bedürfe keiner langwierigen Studien, wie sie das Bundeslandwirtschaftsministerium fordere, um die genaue Quantität des Problems darzulegen, denn jedes Kalb, das qualvoll im geschlachteten Muttertier ersticke, sei ein Kalb zu viel.
Der Grünen-Politiker warf Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eine Verzögerungstaktik vor. „Ein Zeitschinden der Schmidt’schen Art ist nicht akzeptabel“, so Ostendorff. Dass die Schlachtung trächtiger Kühe und Färsen, vor allem im letzten Drittel der Trächtigkeit, eine absolute Ausnahme in Extremsituationen sein müsse, darüber seien sich alle vertretenen Gruppen und Verbände vom Deutscher Bauernverband (DBV) über Tierschutzverbände bis hin zu praktischen Landwirten einig gewesen, berichtete der grüne Agrarsprecher im Rückblick auf ein Fachgespräch seiner Fraktion zu diesem Thema am Tag zuvor.
„Wir gehen davon aus, dass es bedauerliche Einzelfälle sind und nur wenige Tierhalterinnen und Tierhalter wissentlich trächtige Tiere zum Schlachthof schicken. Diese jedoch bringen Schande über ihren gesamten Berufsstand“, so Ostendorff.