Bis heute gehört das Lammfleisch für viele zum Osterfest. Die Nachfrage zieht jedes Jahr um diese Zeit kräftig an, berichtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Dabei kann der Bedarf in Deutschland nicht einmal zur Hälfte mit inländischem Lammfleisch gedeckt werden: Der Selbstversorgungsgrad liegt bei 44 Prozent. Der Konsument muss zu tiefgefrorenen Importen greifen, weil immer mehr deutsche Schafhalter resigniert aufgeben.
Die wachsende Flächenkonkurrenz, einhergehend mit einem starken Rückgang wertvollen Dauergrünlandes sowie bürokratische Hemmnisse machen Schafhaltern das (Über-)Leben immer schwerer. Dazu beigetragen hat auch die seit 2010 geltende Vorschrift zur elektronischen Kennzeichnung erwachsener Schafe mittels Mikrochip. Eine vergleichbare Vorschrift, deren Umsetzung sehr teuer ist, gibt es bei Rindern oder Schweinen nicht.
Besorgt sind viele Schafhalter auch wegen der ungehinderten Ausbreitung der Wölfe und der zunehmenden Wolfsübergriffe. Alleine im letzten Jahr gab es in Niedersachsen 130 bestätigte Übergriffe mit mehr als 350 gerissenen Weidetieren.
All das hat Folgen: Gab es im Jahr 2008 in Niedersachsen noch gut 14.000 Schafhalter, so sind es derzeit nach Angaben der Tierseuchenkasse nur noch knapp 12.000.Das ist ein extrem starker Rückgang. An diesem Trend ändert auch die Tatsache nichts, dass viele Schafe in Kleinstbetrieben gehalten werden oder zur Hobbyhaltung zählen.