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Pflanzenschutzmittelsteuer wäre Bärendienst für Betriebe und Umwelt

80 Euro Mehrkosten pro Hektar Ackerfläche – diese Summe könnte nach den Berechnungen des Deutschen Bauernverbandes auf die Landwirtschaft zukommen, wenn die vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium ins Gespräch gebrachte Pflanzenschutzmittel-Steuer umgesetzt werden sollte.

Lesezeit: 2 Minuten

Ein Kommentar von Josef Große Enking, Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben:

 

80 Euro Mehrkosten pro Hektar Ackerfläche – diese Summe könnte nach den Berechnungen des Deutschen Bauernverbandes auf die Landwirtschaft zukommen, wenn die vom schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministerium ins Gespräch gebrachte Pflanzenschutzmittel-Steuer umgesetzt werden sollte.

 

Das von Minister Robert Habeck (Grüne) geführte Ministerium ist der Meinung, dass die Landwirte zu hohe Mengen an Pflanzenschutzmitteln ausbringen und so Umwelt und Biodiversität schaden. Die Steuer könnte Anreiz für die Landwirte sein, möglichst wenig Pflanzenschutzmittel einzusetzen, so Geld zu sparen und zu helfen, unerwünschte Umweltbelastungen zu reduzieren. Dies befindet zumindest der Doktor der Philosophie Robert Habeck.

 

Eine Win-Win-Situation für Landwirtschaft und Umwelt? Mitnichten. Schon heute setzen Landwirte Pflanzenschutzmittel nur mit Sachkundenachweis nach guter fachlicher Praxis sparsam ein. Bei den hohen Kosten wird jede Maßnahme kritisch auf ihre Notwendigkeit geprüft. Der pflanzenbauliche Spielraum, den Einsatz weiter zu reduzieren, ist äußerst gering. Eine Steuer auf Pflanzenschutzmittel wird daher nicht deren Verwendung einschränken, sondern lediglich die Erzeugung verteuern.

 

Auch die Wettbewerbskraft der deutschen Landwirte wird stark darunter leiden. Mehrkosten von 10 Euro je Tonne Weizen verschlingen einen nicht unerheblichen Teil des ohnehin knappen Gewinns im Ackerbau.

 

Die Steuer bringt auch keinen Zusatznutzen für den Umweltschutz. Es besteht vielmehr die Gefahr, dass weitere, gut wirksame Pflanzenschutzmittel vom Markt verschwinden, weil sie mit einer höheren Steuer belastet werden. Andere Produkte, die übrig bleiben, werden dann häufiger eingesetzt. Dies fördert die Bildung von Resistenzen. Eine auf Deutschland beschränkte Abgabe würde zudem den illegalen Handel mit Pflanzenschutzmitteln forcieren.

 

Unter dem Strich ist die Einführung einer Pflanzenschutzmittel-Steuer klar abzulehnen. Sie würde nicht nur den Landwirten, sondern auch der Umwelt, die durch die Steuer geschützt werden sollte, einen Bärendienst erweisen.


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